Pferd rechtzeitig eindecken

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Wer sein Pferd auch im Winter regelmäßig arbeiten will, sollte verhindern, dass es ein zu dickes Winterfell bekommt. Denn unter dem Winterfell schwitzt das Pferd sehr schnell und trocknet dann nach dem Reiten nur sehr langsam. Durch das feuchte Fell kann sich das Pferd dann schnell eine Erkältung oder einen Husten zuziehen. Es gibt zwei Wege das lange Fell zu bändigen: Scheren oder rechtzeitig Eindecken.

Wie funktioniert das Eindecken

Wer den Aufwand des Scherens scheut, kann versuchen von Anfang an zu verhindern, dass das Pferd ein dickes Winterfell bekommt. Dazu muss das Pferd rechtzeitig eingedeckt werden, um zu verhindern, dass es friert.

Wann das Pferd anfängt ein Winterfell zu bekommen, können wir nicht beeinflussen – das steuert der Organismus über das Sonnenlicht und das veränderte Klima. Allerdings lässt sich beeinflußen, wie dick das Winterfell wird. Friert das Pferd häufig, bildet es mehr Fell als wenn es sich wohl fühlt.

Allerdings muss man sagen, dass diese Technik nicht bei allen Pferden gleich gut funktioniert, da eine ganze Reihe von Faktoren darüber bestimmt, wie das Fell eines Pferdes aussieht.

  • Bestimmte Rassen wie zum Beispiel Isländer, Fjordpferde oder Shetlandponys haben in ihrer Genetik ein warmes, sehr dichtes Winterfell verankert – da hilft auch Eindecken nur bis zu einem gewissen Grad.
  • Außerdem ist die Länge der Winterfells auch vom Alter abhängig. Junge Pferde haben meist ein relativ dünnes Winterfell, alte Pferde bekommen dagegen meist ein langes Winterfell, das aber nicht unbedingt dicht sein muss.
  • Auch das Training spielt eine Rolle. Gut trainierte Pferde, die regelmäßig sportlich geritten werden, frieren seltener als untrainierte, zu dünne oder bewegungsarme Pferde. Muskeln produzieren Wärme und halten den Stoffwechsel in Schwung – da braucht das Pferd weniger Fell.
  • Die Fütterung spielt ebenfalls eine Rolle. Einmal spielt die Nährstoffversorgung im Fellwechsel eine Rolle bei der Qualität des Fells. Zum Anderen brauchen viele Pferde im Winter etwas mehr Futter, um sich bei Kälte warm zu halten.
  • Der letzte Faktor bei der Fellentwicklung sind Krankheiten   – Pferde mit Cushing bekommen zum Beispiel meist ein sehr langes und lockiges Winterfell. Auch Pferde mit Kreislaufprobleme bekommen meist ein dickeres Fell

Nicht alle dieser Faktoren lassen sich beeinflussen – bei einigen kann man aber ansetzen.

Ein braunes Pferd mit brauner Regendecke
Eine Regendecke schützt vor Nässe und Wind

Richtig eindecken

Damit das Winterfell nicht so dick wird, darf das Pferd nicht frieren – das hängt nicht nur von Aussentemperatur ab, sondern auch vom Wind und von der Nässe. Wichtig ist natürlich auch die Haltungsform. Verbringt das Pferd seine Nächte in einem geschlossenen Stall, wird es dann nicht so schnell frieren – dafür aber um so mehr wenn es Morgens um 6 Uhr in den kalten Herbstnebel gestellt wird.

Daher ist es gerade im Herbst oft eine Gratwanderung wann ein Pferd eine Decke braucht und wann nicht – denn schwitzen sollen die Pferde auch nicht und das geht bei Sonne relativ schnell mit Decke.

Meine Pferde kriegen deshalb unter 15°C eine Decke, wenn es windet oder regnet. Bei Sonnenschein gibt es die Decke erst unter 10°C. Allerdings stehen die Pferde auch immer an der frischen Luft. An warmen Spätherbst-Tagen mache ich die Decken oft Vormittags ab und sie kommen erst Abends wieder drauf. Pferde in Innenboxen profitieren davon, wenn die Decke erst zum Koppelgang aufgelegt wird.

Wann ich von einer ungefütterten Regendecke zu einer wärmeren Decke wechsle, hängt vom Pferd ab. Meist so etwa ab 5°c oder wenn des Wetter sehr nass-kalt ist schon etwas früher.

Da das Pferd so nicht friert, fällt der Reiz weg, ein Winterfell zu entwickeln. Das Pferd bekommt zwar ein dichteres Fell, das fällt aber bei weiten nicht so lang aus wie normal. Daher kann das Pferd auch ungeschoren gearbeitet werden.

Dieser Trick funktioniert aber leider nicht bei allen Pferden. Gerade Robustrassen entwickeln meist trotz Decke ein sehr dickes Winterfell. Dann ist Scheren unvermeidlich.

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