Longierpeitschen haben eine klassische Schwachstelle: Die Schlaufe an der Spitze der Peitsche, an der der Schlag befestigt ist. Gerade bei den günstigen Peitschen, die mit Nylongewebe umsponnen sind, reißt hier häufig das Gewebe und der Schlag fällt ab. Damit ist die Longierpeitsche nicht mehr sinnvoll nutzbar. Die gute Nachricht ist, das Problem lässt sich mit etwas Geschick relativ einfach beheben. Lesen Sie hier, wie man eine Longierpeitsche reparieren kann.
Das wird benötigt zum Longierpeitsche reparieren
- Dicker Faden (ich habe einen Nylonfaden mit 1mm Durchmesser verwendet)
- Klebstoff (Keine Produkte gefunden. oder Allzweckkleber gehen gut)
- Ersatzmaterial für die Schlaufe etwa 2-3 cm x 10-12 cm
- Eine Schere
Ich habe als Ersatz für die Schlaufe ein etwas dickeres Nappaleder verwendet. Es geht aber auch ein festes Nylon Gewebe, etwa LKW-Plane oder ein Stück aus einer Pferdedecke oder einer festen Einkaufstasche. Die Ränder des Streifens sollten sich nicht auffasern. Neigt das Gewebe zum Auffasern, lässt sich das Gewebe eventuell mit einem Feuerzeug anschmelzen und so fixieren.
Die Peitsche vorbereiten
Damit die Spitze nicht zu schwer und klobig wird, sollten Sie die alte Wickelung an der Spitze entfernen. Meistens besteht die ebenfalls aus festem Faden. Den schneiden Sie an einer Stelle durch und Wickeln ihn dann ab. Falls die Spitze noch sandig ist, sollten Sie sie reinigen, damit der Kleber im nächsten Schritt gut hält.
Der Schlag sollte in Ordnung sein und den kleinen Wirbel am Anfang haben. Ist der Schlag am Anfang abgerissen und der Ring noch an der Peitsche, funktioniert die Reparatur ganz ähnlich. Sie setzen das Ersatzstück und die Wickelung nur an den Schlag, statt an die Peitsche.
Das Ersatzstück anbringen
Der erste Schritt ist, das Ersatzstück richtig zuzuschneiden. Das Material sollte auf jeder Seite etwa 4-5 cm weit an der Peitschenach unten reichen. Dazu kommen noch 1-2 cm für die Schlaufe.
Von der Breite her sollte das Material maximal so breit sein, dass es sich einmal um den Schaft der Peitsche wickeln lässt. Bei dickerem Material lohnt es sich die untere Schicht etwas schmaler zu schneiden, damit der Flicken glatt auf der Peitsche zum liegen kommt. Ich habe es in den Beispielbildern so gemacht.
Als Nächstes wird der Schlag auf den Flicken gefädelt. Dazu wird eine Hälfte in Drittel gefaltet und durch den kleinen Ring gezogen. Der Teil der die Schlaufe bildet, soll auch in Zukunft auf ein Drittel gefaltet bleiben.
Nun wird der Flicken an die Peitsche geklebt. Dazu werden die Innenseite der einen Flickenhälfte und der Schaft der Peitsche mit Kleber eingerieben. Je nach verwendetem Kleber muss das Ganze nun antrocknen. Danach die Hälfte des Flickens fest um den Schaft der Peitsche wickeln, so dass die Spitze in der Faltung oben sitzt.
Danach die Aussenseite der bereits geklebten Hälfte und die Innenseite der noch freien Hälfte mit Kleber versehen. Beim Ankleben der zweiten Hälfte darauf achten, dass sich eine schöne Schlaufe an der Spitze der Peitsche bildet.
Die Wickelung
Um die angeklebte Spitze wirklich sicher zu fixieren, sollten Sie zusätzlich noch eine Wickelung anbringen. Diesen Vorgang nennt man auch takeln. Dadurch wird der Flicken fest an die Peitsche gepresst und gegen das Abrutschen gesichert.
Da nicht ganz klar ist, wieviel von dem Faden Sie brauchen, wird von der Spitze nach unten gewickelt und der Faden wird erst am Schluss abgeschnitten.
Legen Sie eine lange Schlaufe auf Ihren Flicken. Das offene Ende zeigt dabei zur Spitze und die geschlossene Seite steht etwas über den Flicken hinaus. Das lose Fadenende sollte 15 -20 cm lang sein.
Nun umwickeln Sie das Ganze fest mit dem Faden. Wichtig ist, das bei der ersten Runde der Faden über das lose Ende des Fadens kreuzt. Die erste Runde sollte möglichst gerade und Fest sein.
Die folgenden Runden wickeln Sie auch mit einer festen Spannung so, dass die Fäden immer direkt nebeneinander zu liegen kommen.
Haben Sie den kompletten Flicken umwickelt, schneiden Sie den Faden so ab, dass etwa 5-6 cm überstehen. Dieses Ende ziehen Sie nun durch die Schlaufe vom Anfang. Sichern Sie dabei die Wickelung mit einem Finger, damit sich nichts löst.
Nun nehmen Sie das lose Ende an der Spitze und ziehen daran. Dadurch verkleinert sich die Schlaufe und zieht das untere Ende unter die Wickelung. Lässt sich der Faden nicht von Hand ziehen, wickeln Sie das lose Ende um einen Stift und ziehen am Stift.
Ziehen Sie so lange am losen Ende, bis Schlaufe und loses Ende etwa in der Mitte der Wickelung liegen. Nun könne Sie die Fadenenden oben und unten Abschneiden.
Fertig!
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