Stallwechsel: Wenn Pferde umziehen

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Es kommt immer wieder vor, dass Pferde ihren Stall wechseln müssen, sei es, dass sie verkauft werden, die Besitzer umziehen oder einfach im alten Stall nicht mehr zufrieden waren. Für das Pferd ist so ein Stallwechsel ein ziemlicher Stress. Nicht nur die Umgebung ändert sich, sondern auch der Tagesablauf, die Bezugspersonen und das Futter wechseln.

Krankheiten und Parasiten vorbeugen

Bevor das Pferd den Stall wechselt, sollten Sie es noch einmal entwurmen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist ein bis drei Tage vor dem Umzug und hängt vom Präparat ab. So schleppt das Pferd keine Würmer in den neuen Bestand ein. Die in neuen Stall verbreiteten Würmer bekommt das Pferd ohnehin. Die Wurmkur verhindert einen Doppelbefall.

Viele Ställe verlangen ein Gesundheitszeugnis von neuen Pferden. Das soll verhindern, dass ansteckende Krankheiten eingeschleppt werden. Kaufen Sie ein Pferd, passiert dieser Gesundheitscheck-up bei der Ankaufsuntersuchung. Ansonsten bitten Sie ihren Haustierarzt, das Pferd vor dem Umzug zu checken.

Futterumstellung

Wird das Futter umgestellt, sollten Sie sich etwas Kraftfutter aus dem neuen Stall holen und das Futter in den Tagen vor dem Umzug unter das gewohnte Futter ihres Pferdes mischen – so ist die Umstellung nicht so heftig. Die Kraftfutterumstellung macht den meisten Pferden aber keine großen Probleme.

Umangenehmer für das Pferd ist oft die Umstellung von Heu auf Silagefütterung, oder der Wechsel von schlechtem Heu auf sehr gutes oder umgekehrt. Hier kann es oft zu angelaufenen Beinen und Aufgasungen kommen. Gerade Pferde die nicht an Silage gewöhnt sind sollten nur ganz langsam umgestellt werden – für den Anfang sollten Sie Heu oder Stroh unter die Silage mischen und den Silageanteil nur langsam erhöhen, damit sich die Darmflora langsam umstellen kann.

Ist das neue Heu zu eiweissreich hilft es oft, etwas Stroh darunterzumischen.

Die Umstellung der Fütterungszeiten ist für die Pferde selten ein Problem, nur wenn von drei Mahlzeiten auf nur eine umgestellt wird, sollten sie eventuell in den ersten Tagen kleine Zwischenmahlzeiten vor allem mit Raufutter anbieten.

Neue Herde

Mit dem neuen Stall kommen auch neue Koppelgenossen. Die Pferde sollten langsam an einander gewöhnt werden. Ideal ist es, das neue Pferd zunächst einzeln auf eine Koppel neben den neuen Genossen zu stellen – so können die Pferde sich beschnuppern und kennen lernen und der Neue hat die Chance, sich zurückzuziehen.

Danach sollten die neuen Koppelgenossen nach und nach zu dem neuen Pferd gestellt werden. Kommt das neue Pferd direkt in eine fremde Herde, kann es passieren das es alle gegen sich hat und richtiggehend gemobbt wird – fehlt es dann an Platz zum ausweichen kann es zu schweren Verletzungen kommen.

Neue Bezugspersonen

Der neue Stall hat auch anderes Personal. Also muss das Pferd lernen, sich mit diesen neuen Menschen auseinanderzusetzen. Oft hilft es, mit dem Stallpersonal die Eigenheiten des Pferdes abzusprechen, zum Beispiel dass es ein Ausbrecherkönig ist und die Box immer dreimal gesichert sein muss oder dass es panische Angst vor Besen hat.

Bringt das Personal das Pferd auf die Koppel, sollten Sie für passende Ausrüstung sorgen. Wird das Pferd zum Beispiel heftig beim Führen, ist in den ersten Tagen eine Führkette oft hilfreich. Lässt sich das Pferd schlecht einfangen oder ist sehr misstrauisch, kann es helfen, die neuen Menschen mit reichlich Leckerli zu versorgen.

Neue Halle / Neuer Platz

Eine neue Halle oder ein neuer Platz sollten für das Pferd kein Problem sein. Reiten Sie einfach ganz normal. Denn je weniger Sie sich Gedanken machen und je entspannter Sie auf dem Pferd sitzen, desto schneller ist die neue Umgebung für das Pferd selbstverständlich.

Kontakte knüpfen

Sind Sie neu im Stall sollten Sie unbedingt beim Stallbesitzer Ihre Telefonnummer hinterlassen für Notfälle. Zusätzlich sollten Sie die Nummer auch an der Box anbringen, da Sie ja noch keinen kennen und Sie so schneller kontaktiert werden können. Als Neuer sollten Sie sich bei den Alteingesessenen vorstellen – denn Kontakte im Stall sind wichtig, man kann schließlich nicht alles alleine machen und es ist sehr hilfreich, wenn alle gegenseitig ein Auge auf die Pferde haben.

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