Quadrille Figuren: Wohin des Weges?

Anzeige

Eine Quadrille lebt von den Figuren die geritten werden. In diesem Tipp habe ich alle Quarille-Figuren die mir eingefallen sind zusammengefasst. Die Firuren sind in grobe Kathegorien unterteilt und jeweils genau Beschrieben, Zusammen mit Hinweisen zum Schwierigkeitsgrad, für wen sich die Figuren eignen und Möglichen Varianten.

Falls ich eine Figur vergessen habe, dürft Ihr gerne einen Kommentar hinterlassen.

Hier zuerst einmal die Basisübungen, die sich in jeder Quadrille finden

Das Kreuzen

Beim Kreuzen werden zwei Abteilungen durch einander hindurchgefädelt. Das erfordert viel Präzision von den Reitern und macht Eindruck bei den Zuschauern. Gerade wenn das Tempo hoch ist, ist der Effekt des Kreuzens sehr gut.

Wie sieht das Kreuzen aus?

Die beiden Abteilungen treffen leicht versetzt aufeinander. Der erste Reiter der zweiten Abteilung reitet durch die Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Reiter der ersten Abteilung. Der zweite Reiter der ersten Abteilung reitet zwischen dem ersten und dem zweiten Reiter der zweiten Abteilung hindurch. Der zweite Reiter der zweiten Abteilung nutzt die Lücke zwischen dem zweiten und dritten Reiter der ersten Abteilung und so weiter.

Das Kreuzen
Das Kreuzen

Der Kreuzungspunkt wird also Abwechselnd immer von einem Reiter jeder Abteilung genutzt. Damit das klappt müssen die Abstände zwischen den einzelnen Reitern der Abteilungen vergrößert werden. Das klappt meist durch ein Zulegen kurz vor dem Kreuzungspunkt.

Was müssen die Reiter können?

Die Reiter sollten ihr Pferd unabhängig vom Vorpferd reiten können und das Tempo individuell gestalten können.

Wichtiger als die Reiter sind beim Kreuzen die Pferde. Die Pferde dürfen nicht schlagen und keine Platzangst haben. Einige Pferde zögern, wenn ein anderes Pferd mit hohem Tempo auf sie zu kommt. Das kann beim Kreuzen die ganze Quadrille durcheinander bringen.

Bei einigen Pferden lässt sich das Zögern durch Training verbessern. Dazu wird das Kreuzen erst einmal im Schritt und dann in einem langsamen Tempo geübt. Gewöhnt sich ein Pferd gar nicht an das Kreuzen, kann man es auch am anfang der ersten oder am Ende der zweiten Abteilung platzieren.

Die Voraussetzungen

Für das Kreuzen sind zwei Abteilungen notwendig, die sich in einem Winkel möglichst nah an einem 90° Winkel treffen. Meist wird das über zwei Abteilungen auf verschiedenen Händen die beide durch die ganze Bahn wechseln gelöst.

Gesteigert wird die Schwierigkeit, wenn man doppelt kreuzt, also durch die halbe Bahn wechseln und direkt zurück zum diagonalen Wechselpunkt.

Bei großen Quadrillen kann man auch zwei Abteilungen die Paarweise reiten , also immer zwei Reiter nebeneinander, kreuzen lässt.

Varianten

Wem das einfache Kreuzen zu langweilig ist kann auch zwei paarweise reitenden Abteilungen kreuzen lassen oder doppelt Kreuzen lassen. Dabei wird zweimal direkt hintereinander durch die Halbe Bahn gewechselt, so dass zwei Kreuzungspunkte entstehen.

Wer ganz fit ist kann sich an die Krönung des Kreuzens wagen: Vier Abteilungen kreuzen lassen. Dabei kommen sich je zwei Abteilungen auf einer Diagonalen entgegen. Der Trick dabei ist, dass sich je zwei entgegenkommende Reiter am Kreuzungspunkt treffen. In der Lücke danach treffen sich zwei Reiter von der anderen Diagonalen.

Das Einfädeln

Das Einfädeln kommt in fast jeder Quadrille vor. Es ist nötig, um aus zwei Abteilungen eine zu machen. Damit das Einfädeln klappt, müssen die Abstände zwischen den einzelnen Reitern angepasst werden.

Wie sieht das Einfädeln aus?

Beim Einfädeln werden aus zwei Abteilungen eine. Die beiden Abteilungen kommen dabei aus unterschiedlichen Richtungen und werden im Reißverschluß-Prinzip zu einer zusammengefügt.

Der Trick dabei ist, das eine Abteilung leichten Vorsprung hat und die Abstände so weit vergrößert, dass jeweils ein Reiter der zweiten Abteilung zwischen zwei Reiter der ersten Abteilung passt.

Um diesen Platz zu schaffen sollte jeder Reiter zulegen, sobald er den Treffpunkt erreicht. Vor dem Treffpunkt sollten die Reiter das Tempo etwas verkürzen.

Verschiedene Varianten zum Einfaedeln
Verschiedene Varianten zum Einfaedeln

Was müssen die Reiter können?

Die Reiter müssen Ihr Pferd unabhängig von den anderen Pferden in der Abteilung reiten können. Die Pferde dürfen nicht aneinander kleben, da sich die Abstände sonst nicht vergrößern lassen. Das Abwenden am Punkt und die Tempoanpassungen sollten ebenfalls klappen.

Die Voraussetzungen

Zum Einfädeln braucht man zwei Abteilungen, die sich aus verschiedenen Richtungen kommend treffen, um anschließend in eine gemeinsame Richtungen weiterzureiten. Meist wird beim Abwenden auf die Mittellinie oder von der Mittellinie auf die Querlinie eingefädelt.

Es ist auch möglich, eine Abteilung in eine zweite einfädeln zu lassen, die geradeaus weiterreitet. Zum Beispiel wenn Abteilung eins ganze Bahn reitet und Abteilung zwei vom Zirkel kommt.

Die Folgenden Figuren bestehen eigentlich nur aus Abwenden am richtigen Punkt.

Der Kamm

Eine der einfachsten Figuren in einer Quadrille ist der Kamm. Je mehr Pferde in der Quadrille sind desto beeindruckender ist diese Übung.

Wie sieht der Kamm aus?

Der Kamm besteht aus zwei Abteilungen die jeweils auf einer Linie nebeneinander reiten. Die zwei Abteilungen reiten um eine Pferdebreite versetzt aufeinander zu und schlüpfen jeweils durch die Lücken zwischen zwei Reitern der entgegenkommenden Abteilung hindurch.

Der Kamm
Der Kamm

Was müssen die Reiter können?

Die Anforderungen für einen Kamm sind relativ gering. Die Reiter müssen lediglich zuverlässig am Punkt abwenden und geradeaus reiten können. Damit der Kamm gut aussieht, sollten die Reiter einer Abteilung alle auf einer Linie reiten, daher ist es sinnvoll, dass die Reiter das Tempo ihres Pferdes anpassen können.

Die Voraussetzungen

Der Kamm kann entweder an der langen oder an der kurzen Seite geritten werden, je nach Zahl der Pferde in der Quadrille. Ab acht Pferden wird die kurze Seite zu eng. Bei nur vier oder sechs Pferden wirkt der Kamm an der langen Seite verloren.

Für einen Kamm braucht man zwei Abteilungen mit gleich vielen Pferden. Die Abteilungen können entweder auf der selben Hand, um eine halbe Runde versetzt sein oder auf unterschiedlichen Händen auf gleicher Höhe auf die lange oder kurze Seite kommen.

Das Kreuz

Das Kreuz ist eine sehr schöne Lektion, die einen schönen Effekt ergibt, von den Reitern und Pferden aber nicht allzuviel Können erfordert.

Wie sieht das Kreuz aus?

Vier Abteilungen reiten so, dass sich je Zwei bei A und C treffen und so paarweise auf die Mittellinie abwenden können. Die beiden Paare treffen sich nun jeweils bei X und teilen sich so, dass sich auf der E-B-Linie neue Paare bilden. Diese trennen sich dann an der Bande dann wieder. Jede Abteilung reitet dabei im Prinzip eine viertel Bahn.

Das Kreuz
Das Kreuz

Was müssen die Reiter können?

Für das Kreuz muss eigentlich nur das Abwenden am Punkt klappen und etwas Tempoanpassung, damit die Paare immer auf einer Höhe sind.

Die Voraussetzungen

Für das Kreuz braucht man vier Abteilungen, zwei auf jeder Hand. Die Abteilungen müssen so Positioniert sein, dass zeitgleich jeweils zwei Abteilungen in Mitte jeder kurzen Seite zusammentreffen.

Das Kleeblatt

Das Kleeblatt ist eng mit dem Kreuz verwandt. Nur reiten hier die vier Abteilungen eine Volte statt einfach nur abzuwenden. Das ergibt ein vierblättriges Kleeblatt – das soll ja Glück bringen, oder in diesem Fall die Zuschauer unterhalten.

Wie sieht das Kleeblatt aus?

Beim Kleeblatt reiten je zwei Abteilungen auf jeder Hand. Die Abteilungen treffen sich mitte der kurzen Seite und wenden dann paarweise auf die Mittellinie ab. Zehn Meter vor X reitet der Teten-Reiter jeder Abteilung eine Volte zur Bande hin. Die folgenden Reiter der Abteilungen reiten dabei dem Teten-Reiter hinterher.

Nach der Volte können die Abteilungen entweder so wie beim Kreuz in Richtung E und B weiterreiten oder wieder paarweise auf der Mittellinie. In diesem Fall muss sich das eine Paar trennen, um das andere hindurch zu lassen – also etwas weiter außen reiten.

Das Kleeblatt in zwei Varianten
Das Kleeblatt in zwei Varianten

Was müssen die Reiter können?

Die Reiter müssen exakte Volten reiten können. Die Pferde dürfen keine Platzangst haben, da bei dieser Figur die anderen Pferde dicht heran und auch mit geringen Abstand entgegen kommen.

Schlangenlinien

Schlangenlinien durch die Bahn von zwei Abteilungen gegen einander geritten eignen sich gut für größere Quadrillen. Bei kleineren Quadrillen wirkt es besser, wenn die Schlangenlinien an der selben Seite der Halle anfangen und gespiegelt zu einander geritten werden. Beide Varianten ergeben einen schönen Effekt und eignen sich auch für einfache Quadrillen.

Wie sehen die Schlangenlinien aus?

Gespiegelte Schlangenlinien

Diese Variante der Schlangenlinien eignet sich für kleinere Quadrillen. Damit es klappt müssen alle Pferde einer Abteilung auf die kurze Seite passen, das heißt mit vier oder sechs Pferden klappt das ganz gut, bei acht Pferden ist es schon arg knapp.

Die Quadrille wird in zwei Abteilungen auf unterschiedlichen Händen aufgeteilt. Beide Abteilungen sollten gleichzeitig an der selben kurzen Seite ankommen. Hier müssen die Abteilungen an einander vorbei. Die eine Abteilung bleibt dabei auf dem Hufschlag die zweite wendet etwas früher ab und verwendet dabei den zweiten Hufschlag.

Am Ende der kurzen Seite wenden dann beide Abteilungen zum ersten Bogen der Schlangenlinie ab. Die Bögen sollten bei beiden Abteilungen gleich groß sein. So passen die Abteilungen immer aneinander vorbei.

Die Abteilungen reiten also an den geraden Abschnitten der Schlangenlinie an einander vorbei und reiten die Bögen spiegelverkehrt.

gespiegelte Schlangenlinien
gespiegelte Schlangenlinien

Eine Variante für sehr geübte Quadrillen sind die gezwiebelten Schlangenlinien. Bei dieser früher üblichen Form der Schlangenlinien werden die Bögen als dreiviertel Volte geritten und die geraden Stücke sind diagonal. Reiten die Abteilungen diese Zwiebeln wird bei jedem Bogen ein kreuzen notwendig.

gespiegelte Schlangenlinien mit Kreuzen
gespiegelte Schlangenlinien mit Kreuzen

Schlangenlinien gegeneinander

Bei großen Quadrillen funktionieren die gespiegelten Schlangenlinien nicht. Die Alternative sind die Schlangenlinie gegeneinander. Dabei reiten beide Abteilungen den gleichen Weg, fangen ihn nur von unterschiedlichen Enden an .

Damit das klappt, müssen beide Abteilungen den ersten Bogen bis zur Wand ausreiten und den zweiten etwas vor der Wand beenden. Die beiden Abteilungen schlängeln sich so problemlos aneinander vorbei.

Wieviele Bögen die Schlangenlinien haben sollten, hängt von der Startposition ab. Befinden sich beide Abteilungen auf der selben Hand funktionieren Schlangenlinien mit einer geraden Zahl von Bögen, also vier, sechs oder acht. Befinden sich die Abteilungen auf unterschiedlichen Händen sollten die Schlangenlinien eine ungerade Zahl an Bögen haben also drei, fünf oder sieben.

Auch hier kann man die Bögen als Zwiebeln reiten um das ganze etwas barocker zu gestalten.

Mehr zur Aufteilung der Bögen und den besten Wegen finden Sie unter: Schlangenlinien durch die Bahn

Schlangenlinien gegeneinander
Schlangenlinien gegeneinander

Was müssen die Reiter können?

Diese Figuren sind relativ einfach. Die Reiter müssen lediglich die Schlangenlinien in einem gleichmäßigen Tempo reiten können.

Volten und Kehrtvolten machen eine Quadrille abwechslungsreich – wenn man sie richtig einsetzt.

Das Herz

Das Herz ist eine relativ einfache Figur, die aber kompliziert aussieht und Quadrillen daher interessanter gestaltet. Das trickreiche daran ist das Timing.

Wie sieht das Herz aus?

Das Herz wird von der Mittellinie aus geritten. Alle Reiter machen gleichzeitig eine Kehrtvolte zur Bande hin. Da das paarweise geschieht, bilden die Wege eines Paares zusammengenommen ein Herz. Das Herz wird erst dann gestartet wenn alle Paare auf der Mittellinie sind und das letzte Paar auch den Platz hat, seine Kehrtvolte auszureiten. Ideal ist es, das Herz zu starten wenn das erste Paar den letzten Zirkelpunkt an der langen Seite erreicht hat.

Das Herz mit 8 Reitern
Das Herz mit 8 Reitern

Was müssen die Reiter können?

Die Reiter müssen auf Kommando eine ausgerittene Halbevolte reiten können und mit Ihrem Partner wieder gleichzeitig an der Mittellinie ankommen. Wichtig ist dabei das Timing und das präzise ausreiten der Hufschlagfiguren, da es sonst Chaos gibt, weil sich die Reiter einander  im Weg sind.

Die Voraussetzungen

Für das Herz müssen die Reiter alle paarweise auf der Mittellinie sein. Am einfachsten ist das mit zwei Abteilungen auf unterschiedlichen Händen, die sich Mitte der kurzen Seite treffen und paarweise auf die Mittel abwenden. Es geht aber auch eine bereits vorher paarweise reitende Abteilung auf die Mittellinie zu schicken.

Achtung:

Die Reihenfolge der Reiter wird bei dieser Figur umgedreht, die Letzten werden also die Ersten sein. Um die Reihenfolge wieder herzustellen, kann man die Figur wiederholen oder einen Kamm einbauen, bei dem zweimal in die selbe Richtung gewendet wird. Also rechtsum von der Bande weg und vor der Bande erneut rechts um.

Das Feuerwerk

Das Feuerwerk ist eine Variante des Herz, die sich für fortgeschrittene Quadrillen eignet. Denn das Feuerwerk erfordert eine Kurzkehrt oder eine halbe Pirouette, je nach Gangart.

Wie sieht das Feuerwerk aus?

Für das Feuerwerk reiten zwei Abteilungen paarweise auf die Mittellinie. Befinden sich alle Reiter auf der Mittellinie gibt ein Kommandogeber ein Signal. Daraufhin reiten alle Reiter gleichzeitig eine Kehrtwendung in Richtung Bande.

Wie die Kehrtwendung aussieht hängt von der Gangart ab. Befinden sich die Reiter im Schritt, reiten alle eine Kurzkehrt. Befindet sich die Abteilung im Galopp reiten alle eine halbe Pirouette. Aus dem Trab klappt diese Figur nur über Umwege. Ähnlich wie in L-Dressuren kann die Abteilung kurz vor der Wendung zum Schritt durchparieren, alle reiten ihre Kurzkehrt und traben unmittelbar danach wieder an.

Achtung! Bei dieser Figur wird die Reihenfolge der Reiter umgedreht.

Das Feuerwerk
Das Feuerwerk

Was müssen die Reiter können?

Das Feuerwerk ist relativ anspruchsvoll. Die Variante im Schritt liegt etwa auf L-Niveau, die deutlich schönere Variante im Galopp ist auf S-Dressur- Niveau.

Gerade im Galopp erfordert die Figur relativ viel Versammlung. Die Wendungen sollten bei allen Reitern etwa gleich groß sein, sonst geht die Wirkung verloren.

Das Glockenspiel

Das Glockenspiel ist eine Variante von Volten. Die Volten werden in unterschiedliche Richtungen geritten, so dass der Eindruck von Glöckchen an einem Stecken entsteht.

Wie sieht das Glockenspiel aus?

Für das Glockenspiel reitet die Abteilung zu einem auf der Mittellinie. Befinden sich alle Reiter auf der Mittellinie, reiten alle gleichzeitig eine Volte. Dabei reiten die geraden Nummern die Volten in eine Richtung und die Ungeraden eine andere Richtung.

Das Glockenspiel
Das Glockenspiel

Durch die abwechselnden Richtungen klappt das Platzmanagement ganz gut. Das wichtige ist, dass die Volten gleich groß und gleich schnell geritten werden, da sonst das Einfädeln schwierig wird.

Das Einfädeln ist ohnehin der Knackpunkt an dieser Figur. Stimmt das Timing nicht landen Pferde nebeneinander oder stehen sich im Weg, so dass der Rhythmus der Figur verloren geht.

Varianten

Eine schöne Variante für diese Lektion ist die Kombination mit Schulterherein. Dazu reiten die Reiter auf der Mittellinie Schulterherein, jeder in die Richtung, in der er später seine Volte reitet. Nach den Volten kann man dann noch einmal Schulterherein oder Traver reiten.

Der Rosengarten

Der Rosengarten ist eine der Lektionen, die sich von den ursprünglich Tanzquadrillen herleiten. Beim Tanzen griffen die Paare einander an den hochgestreckten Armen, wenn sie sich umkreisten. Das vermittelte den Eindruck von Rosenspalieren, daher kommt der Name der Figur. Beim Reiten funktioniert das greifen der Arme nicht. Man kann den Effekt aber nachahmen, indem die beiden Reiter die Gerte hochstrecken und die Gertenspitzen sich berühren. Das macht die Übung allerdings noch schwieriger.

Wie sieht der Rosengarten aus?

Der Rosengarten besteht aus zwei Abteilungen, die mit einem Abstand aus verschiedenen Richtungen auf einander zureiten. Trifft der erste Reiter der einen Abteilung auf den letzten Reiter der anderen Abteilung, reiten alle gleichzeitig eine Volte auf die andere Abteilung zu. Dabei umkreisen sich die Reiter gegenseitig. Nach einer kompletten Volte reiten die Reiter geradeaus weiter, so werden die ursprünglichen Abteilungen wiederhergestellt.

Der Rosengarten - diagonal und gerade
Der Rosengarten – diagonal und gerade

Was müssen die Reiter können?

Der Rosengarten steht und fällt mit dem Timing und dem präzisen Reiten. Gerät eine Volte zu groß oder klebt ein Pferd nur kurz am Vorpferd, wird aus der eleganten Figur ein heilloses Chaos, weil die Wege so eng aneinander liegen, dass man sich schnell gegenseitig den Weg versperrt. Das heißt die Volten müssen sitzen und auch tatsächlich rund sein.

Die Voraussetzungen

Meist wird der Rosengarten auf der Diagonalen geritten. Damit das klappt, brauchen Sie zwei Abteilungen auf der gleichen Hand um eine halbe Runde versetzt sind. Damit der Abstand zwischen den Abteilungen groß genug ist, biegen die Abteilungen nicht erst am Bahnpunkt auf die Diagonale ab, sondern direkt aus der Ecke. Der Zielpunkt wird auch verschoben. Der erste Reiter peilt den Zirkelpunkt an, so liegen acht bis zehn Meter zwischen den beiden Abteilungen – genug für die Volten.

Die Alternative für kleinere Quadrillen ist der Rosengarten in der Bahnmitte. Dazu biegen beide Abteilungen von der kurzen Seite aus auf die Viertellinie (die Mitte zwischen Bande und Mittellinie) ab. Etwas einfacher ist das, wenn man erst auf die zweite Viertellinie abwendet.

Hier sind einige Figuren, die auf einem Zirkel basieren

Die Spirale

Geordnetes Chaos ist der Effekt für die Zuschauer bei der Spirale. Die Pferde wuseln durcheinander und finden auf wundersame Weise ihren Weg.

Wie sieht die Spirale aus?

Bei der Spirale reitet eine lange Abteilung Zirkel verkleinern und in der Mitte ein durch den Zirkel wechseln. Auf dem Rückweg reiten die ersten Reiter zwischen den den hinteren Reitern hindurch wieder nach außen, wie beim Zirkel vergrößern.

Am besten wirkt die Spirale auf dem Mittelzirkel. Das hat auch den Vorteil, dass man die Form des Zirkels etwas anpassen kann, falls es zu eng wird.

Die Spirale
Die Spirale

Was müssen die Reiter können?

Für die Spirale müssen die Reiter präzise reiten können. Die Abteilung muss direkt hintereinander her reiten und die enge Wendung zum durch den Zirkel wechseln sollte auch klappen.

Gerade der erste Reiter braucht ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, um die Spirale richtig anzulegen. Die späteren Reiter sollten unbedingt genau dem vorgegebenen Weg folgen.

Wichtig sind hier auch die Pferde. Sie dürfen keine Platzangst haben und auch nicht treten. Denn zwischen den Reitern der Abteilung kann es eng werden.

Die Voraussetzungen

Für die Spirale ist eine Abteilung mit hintereinander gereihten Reitern notwendig. Die Figur sieht allerdings nur dann gut aus, wenn die Abteilung lang genug ist. Bei weniger als acht Reitern lohnt es sich nicht, diese Figur einzubauen.

Die Girlande

Die Girlande ist eine der Übungen, die früher die Rittigkeit der Pferde zeigen sollte. Neben dem Sinn für die Ausbildung, ergibt die Figur auch einen schönen Effekt.

Wie sieht die Girlande aus?

Die Girlande wird meistens auf dem Mittelzirkel geritten. Die Abteilung reitet zu einem hintereinander.

Die geraden Nummern ziehen nun innen neben ihren Vorreiter und dann scheren sie vor den anderen Reitern wieder ein.

Daraufhin ziehen die ungeraden Nummern neben ihren Vorreiter und überholen, um so die alte Reihenfolge wiederherzustellen.

Diesen Vorgang wiederholt man drei bis vier mal. Je flüssiger die Wechsel funktionieren desto besser wirkt die Figur.

Die Girlande kann man im Trab oder Galopp reiten.

Die Girlande
Die Girlande

Was müssen die Reiter können?

Damit die Girlande funktioniert, müssen die Reiter ihre Pferde unabhängig von der Abteilung reiten können. Dabei ist nicht nur das ausscheren aus der Abteilung kritisch. Schwierig ist auch das überholt werden. Damit die Figur klappt, dürfen die überholten Pferde nicht schneller werden.

Gerade bei ranghohen Pferden kann das ein Problem sein und einiges an Übung erfordern. Achten sie auch darauf, dass keines der Pferde nach dem überholenden Pferd austritt oder beißt.

Das Karussell

Das Karussell ist eine recht einfache Figur, bei der zwei oder vier Abteilungen gegeneinander auf dem Zirkel reiten. Durch die einander entgegenkommenden Reiter entsteht ein schöner Effekt.

Wie sieht das Karussell aus?

Das einfache Karussell besteht aus einer Abteilung, die auf dem Mittelzirkel reitet und einer zweiten Abteilung, die auf der anderen Hand auf dem zweiten Hufschlag des Mittelzirkels reitet.

Geübte Quadrillen können das Karussell raffinierter gestalten, indem sie die Abteilungen beim Abwenden auf den Zirkel teilen und die Reiter auf vier Hufschlägen verteilen. Auf den inneren Bahnen sollten dabei weniger Pferde gehen als auf den äußeren. Bei zwölf Pferden könnte die Aufteilung 4-4-2-2 sein.

Um diese Variante aufzubauen, biegen die hinteren Reiter jeder Abteilung einfach etwas früher ab, um auf einen kleineren Zirkel zu gelangen.

Das Karussell
Das Karussell

Varianten:

Das einfache Karusell lässt sich mit dem Rosengarten kombinieren. Dabei reiten je ein Reiter von jeder Abteilung eine Volte um einender herum.

Das Karussell mit Rosengarten
Das Karussell mit Rosengarten

Reiten die Reiter jeweils nur eine halbe Volte können die Abteilungen Spur tauschen.

Spurtauschen beim Karussell
Spurtauschen beim Karussell

Quadrillen auf S-Niveau können auch versetzt zu einander Pirouetten auf einander zu reiten.

Was müssen die Reiter können?

Für diese Figur sollten die Pferde keine Platzangst haben. Bei unerfahrenen Pferden sollten Sie das Karussell erst einmal im Schritt üben, weil viele Pferde verunsichert werden, wenn andere Pferde schnell entgegekommen.

Die Mühle

Die Mühle ist das Highlight der meisten Quadrillen. Die Figur bei der sich alle Reiter auf einer Linie im Kreis bewegen sieht toll aus und erfordert eine Menge Können von den Reitern.

Wie sieht die Mühle aus?

Die Mühle wird aus zwei Abteilungen aufgebaut. Die Pferde einer Abteilung laufen dabei alle nebeneinander, so dass die Pferdenasen alle auf einer Höhe sind. Dabei sind die Pferde von außen nach innen auf immer enger werdenden Zirkellinien aufgereiht.

Die zweite Abteilung ist genauso positioniert nur gegenüber auf dem Zirkel. Die Pferdenasen der ersten Abteilung bilden also eine Linie mit den Schweifen der zweiten Abteilung und umgekehrt.

In dieser Aufreihung werden Kreisrunden geritten. Die Schwierigkeit liegt darin, dass alle Pferde dabei auf einer Höhe bleiben. Die innersten Pferde müssen dafür sehr langsam laufen, die äußersten sehr schnell.

Verschiedene Varianten der Mühle
Verschiedene Varianten der Mühle

Was müssen die Reiter können?

Für die Mühle müssen die Reiter ihre Pferde sehr genau im Tempo regulieren können. Besonders für die inneren und äußeren Reiter ist das wichtig.

Besonders schön sieht die Mühle aus, wenn alle Pferde die gleiche Gangart gehen. Das ist im Trab oder Galopp auch möglich, wenn Pferde und Reiter Versammlung und Verstärkung gut genug beherrschen.

Deutlich einfacher wird die Figur, wenn die innersten Reiter Schritt reiten die mittleren Trab und die äußeren Galopp. Das Bild ist dann zwar nicht ganz so harmonisch, die Tempounterschiede lassen sich aber deutlich einfacher bewerkstelligen.

Die Voraussetzungen

Es gibt verschiedene Wege die Mühle aufzubauen. Am einfachsten ist es zwei Abteilungen zu haben, die sich mit einem Rechts um oder Links um nebeneinander aufreihen und dann auf Höhe der Mittellinie die Mühle beginnen.

Je nachdem, ob man die Abteilungen vor oder nach dem Mittelpunkt der Mühle abwenden lässt kann man bestimmen, ob der Tetenreiter ganz innen oder ganz außen reitet. Wendet man vor dem Mittelpunkt ab, ist der Anfang der Abteilung bei der Mühle ganz innen und muss langsam reiten. Wendet die Abteilung erst nach dem Mittelpunkt ab, landen die ersten Reiter außen bei der Mühle und die letzten Reiter sind innen.

Die andere Möglichkeit die Mühle aufzubauen ist, die Abteilungen erst als ganzes auf den Mittelzirkel zu schicken und dann die Reiter nach vorne neben den ersten Reiter ziehen zu lassen. Dabei zieht der zweite Reiter innen neben den ersten Reiter, der dritte Reiter folgt dem zweiten und und zieht dann innen neben den zweiten Reiter. So baut sich die Mühle nach und nach auf.

Aufgelöst wird die Mühle am besten in dem alle Reiter geradeaus zur Wand reiten und dort auf den Hufschlag abwenden. Alternativ können auch alle auf die Mittellinie abwenden und sich dort wieder hintereinander reihen.

Sinnvoll hintereinander gereit ergeben diese Figuren schöne Quadrillen. Tipps zur Planung einer Quadrille finden SIe unter Eine Quadrille oder ein Pas de deux planen

Ähnliche Beiträge