Fohlen im Pferdehänger transportieren

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Der Pferdehänger ist für alle Pferde eine eher unheimliche Angelegenheit. Er ist dunkel, eng und wackelt unberechenbar. Noch mehr gilt das für Fohlen. Die tun sich so schon schwer ihre langen Beine zu koordinieren. Noch dazu sollen sie das jetzt auf engem Raum und wackeligem Boden tun. Es lässt sich allerdings nicht immer vermeiden, dass ein Fohlen gefahren wird. Sei es eine Fahrt in die Tierklinik oder zum Brenntermin. Auch beim Absetzten muss das Fohlen oft den Stall wechseln.

Es ist übrigens nicht geschickt  das Fohlen beim Absetzten das erste mal eventuell noch unter Stress mit Gewalt in einen Hänger zu stopfen. Das Pferd wird Hänger ziemlich sicher als eher unangenehm empfinden.

Ein älteres Fohlen - (Foto: Franziska Goldmann)
Ein älteres Fohlen – (Foto: Franziska Goldmann)

Die richtige Ausstattung

Bei der Wahl des Hängers ist ausreichend Platz wichtig. Transportieren Sie Stute und Fohlen gemeinsam, verwenden Sie am besten einen 1 ½ oder 2 Pferdehänger ohne Mittelwand. Die Mittelwand ist gefährlich, da die Stute dann kaum Platz hat sich zu bewegen und das Fohlen versehentlich einklemmen kann.

Wird das Fohlen alleine Transportiert sollen ebenfalls genügend Platz sein, damit das Fohlen sich ausbalancieren kann. Mittelwände und Absperrstangen führen leider oft dazu, dass das Fohlen darüber oder darunter hängenbleibt. Allerdings sind die Querstangen bei einigen Hängermodellen für die Stabilität unverzichtbar. Man kann sie also nicht einfach weglassen.

Schließen Sie hinten die Klappe und das Rollo oder die obere Klappe darüber. Fohlen sind so gelenkig, das sie ansonsten über die Rückwand springen könnten. Wer häufig Fohlen transportiert, kann sich auch ein spezielles Fohlengitter für die Heckklappe kaufen.

Falls sich die vordere Ausstiegsluke von innen öffnen lässt, sollten Sie diese Tür absperren.Denn Fohlen sind neugierig und nagen alles an. Daher kann es passieren, dass das Fohlen die Tür versehentlich unter der Fahrt öffnet und herausfällt.

Während der Fahrt sollte das Fohlen ein stabiles Halfter tragen, damit man es vor dem Ausladen einfangen kann. Transportgamaschen oder Beinschutz würden das Fohlen mehr irritieren als zu schützen. Daher kann man darauf verzichten.

Üben hilft

Damit der Hänger seinen Schrecken verliert sollten Sie mit Stute und Fohlen das Verladen spielerisch üben. Stellen Sie den Hänger an einem sicheren Ort auf, zum Beispiel auf der Koppel und lassen Sie ihn da offen stehen. Führen Sie die Stute hinein und füttern Sie sie dort. Fohlen sind meistens sehr neugierig und wollen wissen, was das da komisches ist. Dass Mama drin verschwindet gibt zusätzliche Sicherheit.

Ist der Hänger schon mal akzeptiert kann man auch mal eine kurze Strecke fahren, zum Beispiel einmal um den Hof. So kann das Fohlen die Bewegungen und Geräusche kennenlernen, hat aber schnell wieder Ruhe.

Ist das Fohlen das Transportieren nicht gewöhnt, sollten Sie es auf keinen Fall im Hänger anbinden. Fohlen graten Schnell mit dem Kopf unter den Strick und können sich dann erdrosseln oder die Halswirbelsäule beschädigen.

Fahren Sie besonders vorsichtig, da Fohlen noch nicht so stabil auf Ihren Beinen stehen wie erwachsene Pferde. Also sanft bremsen und anfahren und besonders langsam um die Kurven fahren. Sie transportieren quasi ein rohes Ei auf Zahnstocherbeinen.

Vorder ersten richtigen Fahrt sollte das Fohlen auf jeden Fall schon Halfterführig sein. Es muss ja irgendwie auf den Hänger und wieder runter kommen, eventuell auch an einer Straße oder auf einem befahrenen Parkplatz, wo es nicht frei laufen kann.

Mein Kommentar

Mit einem Fohlen wegfahren ist für alle Beteiligten stressig. Da gibt es viel Sicherheit, wenn man im Vorfeld schon mal geübt hat. Vor Brennterminen und Fohlenschauen kann man die Übungsstunden ja schon mal mit einplanen.

Das wichtigste ist jedoch, dass alle Beteiligten Ruhe bewahren und sich die nötige Zeit nehmen. Fohlen sind nun mal unberechenbar und können einen Menschen schwer verletzen, wenn sie in Panik geraten. Also lieber eine halbe Stunde mehr einplanen und in Ruhe verladen.

 

 

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