Die komplette Anleitung zum Pferd scheren

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Das Pferd scheren wirft einige Fragen auf: Wie schere ich ein Pferd, wann ist es sinnvoll und wie sorge ich dafür, dass das Pferd dabei ruhig bleibt. Diese Fragen klärt unsere Anleitung zum Scheren von Pferden.

Dann sollten Sie das Pferd scheren

Ob man sein Pferd schert oder nicht, ist in vielen Ställen eine Frage der persönlichen Vorlieben. In manchen Fällen ist es unnötig, ein Pferd zu scheren, zum Beispiel, wenn es im Winter nur am Wochenende geritten wird oder kaum Winterfell bekommt. Ist das Pferd jedoch nach jedem Reiten klatschnass und trocknet kaum, sollten Sie es scheren.

Wann es an der Zeit ist ein Pferd zu scheren, hängt letztlich vom Pferd ab. Solange man eine ausreichend warme Decke hat, mit der man das abgeschorene Fell ausgleicht, kann man das Pferd auch noch mitten im Winter scheren.

Arbeiten Sie ihr Pferd regelmäßig so viel, dass es stark schwitzt, sollten Sie überlegen Ihr Pferd zu scheren. Denn mit nassem Fell kühlen Pferde stark aus und können sich dann leicht erkälten. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn die Pferde über längere Zeit feucht in der Box stehen.

Scheren Sie schon früh im Herbst, also September oder Oktober, reicht am Anfang eine dünne Übergangsdecke, die dann bei kälteren Temperaturen gegen eine dickere Thermodecke ausgetauscht wird.

Scheren Sie erst im Winter, sollten Sie gleich mit einer dicken Decke eindecken, da Sie ihrem Pferd deutlich mehr Isolierung nehmen. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass das Pferd am Anfang nicht friert. Achten Sie darauf das Pferd nicht ohne Decke im Zug stehen zu lassen, zum Beispiel beim Putzen und verwenden sie auch beim Warmreiten und Trockenreiten eine Abschwitzdecke zum Warmhalten.

Pferd scheren: Macy ist bereits geschoren
Pferd scheren: Macy ist bereits geschoren

Entschließen Sie sich, ein bereits eingedecktes Pferd zu scheren, müssen Sie hinterher eine dickere Decke auflegen. Die Fütterung sollte 100-200 g/qm mehr haben als die Decke, die das Pferd vor dem Scheren getragen hat.

Bei manchen Pferden ist es auch sinnvoll sie im Sommer zu scheren. Das ist besonders bei älteren Pferden oft der Fall, die ihr Winterfell nicht mehr vollständig verlieren und dann stark unter der Hitze leiden.

Schert man das Pferd im Frühjahr oder Sommer muss man darauf achten, das es in kalten Nächten und bei Regen nicht friert. Eine dünne Decke die das Pferd bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius trägt ist sinnvoll.

Da mit dem Deckhaar auch der Regenschutz des Pferdes entfernt wird sollte das geschorene Pferd bei Regen entweder reingeholt werden oder mit einer dünnen Regendecke geschützt werden.

Hier einige Punkte, wann Sie ernsthaft in Erwägung ziehen sollten Ihr Pferd zu scheren:

  • Sie reiten das Pferd regelmäßig mindestens dreimal pro Woche und es ist nach dem Reiten jedes Mal naß geschwitzt.
  • Das Pferd braucht sehr lange, bis das Fell wieder getrocknet ist, mindestens 20 Minuten.
  • Das Pferd schwitzt schon im Stall, da das Winterfell zu dicht für den warmen Stall ist.
  • Das Pferd fängt schon bei geringen Belastungen an zu schwitzen, etwa einem Ausritt im Schritt und wird sehr schnell müde.
  • Das Pferd bekommt ein sehr langes dickes Winterfell. Dann lässt es sich nicht mehr vernünftig putzen und trocknet nur noch sehr langsam, wenn es einmal nass geschwitzt ist. Manche nordischen Rassen, zum Beispiel Isländer bekommen eine solch dichte Unterwolle, dass das Trocknen bis zu zwei Tagen dauern kann.

Trifft einer dieser Punkte zu, ist es wahrscheinlich sinnvoll, das Pferd zumindest teilweise zu scheren und mit einer Decke zu versehen. Die Dicke der Decke lässt sich an die Temperatur anpassen und das Pferd schwitzt bei der Arbeit nicht mehr so.

Auf diese Weise ist auch die Gefahr einer Erkältung geringer, da das Pferd nicht mehr über längere Zeit feucht in der Box steht.

Vor- und Nachteile des Scherens

Gegen das Scheren sprechen folgende Punkte

  • Das Winterfell bietet dem Pferd natürlichen Schutz, den das Pferd durch aufstellen des Fells auch an kühlere Temperaturen anpassen kann.
  • Ein geschorenes Pferd muss immer eingedeckt werden und braucht für die Koppel oder den Paddock eine zusätzliche dickere Decke.
  • Geschorenen Pferde sind oft empfindlicher und bekommen leichter Pilz und Scheuerstellen.
  • Die Decken können eine Verletzung verursachen, wenn das Pferd sich darin verheddert

Hier einige Argumente für das Scheren

  • Das Pferd trocknet nach dem Reiten schneller und erkältet sich daher nicht so leicht.
  • Das kurze Fell lässt sich leichter sauber halten.
  • Das Pferd schwitzt nicht, wenn es im warmen Stall steht.
  • Das Pferd überhitzt beim Reiten nicht so schnell und ist daher leistungsbereiter.

Rechtzeitiges Eindecken kann das Scheren überflüssig machen

Es gibt aber auch eine Alternative zum Scheren. Wenn man das Pferd schon ab Ende August in den ersten kalten Nächten eindeckt und die Decke bei kühler Witterung auch tagsüber drauf lässt, bekommen viele Pferde kaum Winterfell. Das ist zwar umständlich, spart aber das eventuell das Scheren. Das ist besonders bei empfindlichen Pferden von Vorteil.

Diese Taktik funktioniert nicht bei allen Pferden. Bei Pferden, die aus warmen Ländern stammen und ohnehin nur wenig Winterfell bekommen, funktioniert das ganz gut. Zum Beispiel bei einem Vollblüter oder einem Andalusier verhindert die Decke meist das Winterfell.

Auch bei vielen Warmblütern geht diese Taktik auf. Schwieriger ist es da schon bei den nordischen Rassen, etwa Norwegern oder Isländern. Diese Rassen bekommen von Natur aus ein sehr dickes Winterfell. Die Entwicklung der dicken Wolle wird dabei nicht nur von der Temperatur gesteuert, sondern auch vom veränderten Lichteinfall. Ein Isländer wird sich also wahrscheinlich trotz dicker Decke und warmen Stall in einen Teddybär verwandeln.

Das Scheren vorbereiten

Wer sein Pferd scheren will, sollte sich dafür mindestens zwei Stunden Zeit nehmen. Gerade beim ersten Mal oder wenn das Pferd unruhig ist, sind 4-5 Stunden sicherer. Dann kann man auch mal Pausen einlegen.

Am günstigsten ist ein Zeitpunkt zu dem das Pferd ruhig und vielleicht etwas müde ist. Zum Beispiel nach der Koppel und dem Abendfutter. Dann ist das Pferd satt und entspannt.

Direkt nach dem Reiten ist es nicht günstig, das Pferd zu scheren, da sich das feuchte Fell kaum scheren lässt.

Suchen sie sich eine ruhige Stelle, wo Sie das Pferd sicher anbinden können und eine Steckdose in der Nähe ist.

Legen Sie alles bereit, was Sie brauchen: Schermaschine, Öl für die Schermaschine, ein Verlängerungskabel und eine Bürste, um zwischendurch die losen Haare abzubürsten.

Ziehen Sie die richtige Kleidung an. Die abgeschorenen Haare hängen sich in den meisten Stoffen fest und jucken dann ganz fürchterlich. Daher sollten Sie als oberste Schicht möglichst glatte Kleidung tragen. Ideal ist Ballonseide. Ziehen Sie einen Jogging-Anzug aus Ballonseide über Ihre normale Kleidung, wenn Sie das Pferd scheren. So bleiben kaum Haare hängen und Sie müssen sich nicht ständig kratzen. Gänzlich ungeeignet sind Fleece- oder Woll-Pullis.

Kabel sichern beim Pferd scheren

Eine der größten Gefahren beim Scheren ist, dass das Pferd auf das Kabel tritt und einen Stromschlag bekommt. Auch für den Menschen kann ein rumfliegendes Kabel zur Gefahr werden.

Diese Gefahr lässt sich recht einfach verringern. Besorgen Sie sich einen Gürtel und einen großen Karabiner. Den Karabiner befestigen Sie am Gürtel und legen den Gürtel dann an. Haken Sie das Kabel nun in den Karabiner ein, der idealerweise auf der Seite ist mit der Sie arbeiten. Anschließend wickeln Sie das Kabel einmal um Ihren Arm und nehmen dann die Schermaschine.

So ist das Kabel immer direkt bei ihnen und wenn sie vom Pferd weggehen kommt es automatisch mit. Das Kabel liegt auch nicht direkt beim Pferd am Boden, so dass die Gefahr des darauf Tretens geringer ist.

Ganz ideal ist es, wenn das Kabel hochgehängt werden kann zwischen Steckdose und Schermaschine, etwa an einer Box oder mit einem Schlauchgalgen.

Sicher und entspannt scheren

Das Pferd sollte zum Scheren sauber und trocken sein. Feuchtes oder verklebtes Fell lässt sich nur schwer scheren. Also sollten Sie das Pferd vor dem Scheren zumindest grob putzen. Sand und Dreck können der Schermaschine schaden und die Messer stumpf werden lassen.

Gewöhnen Sie das Pferd in Ruhe an das Geräusch der Schermaschine. Zeigen Sie dem Pferd das Gerät und schalten Sie es zuerst in einiger Entfernung vom Pferd an und kommen Sie dann immer näher. Geschickt ist, wenn ein Helfer das Pferd dabei ablenkt und zum Beispiel mit Leckerli füttert. So lernt das Pferd, dass das Geräusch der Schermaschine nichts Schlimmes ist.

Wird das Pferd trotzdem nervös von dem Geräusch, stellen Sie ein Radio auf und lassen es mit  Musik laufen. Die meisten Pferde nehmen dann das Geräusch der Schermaschine nicht mehr wahr und bleiben ruhig. Bei ganz empfindlichen Pferden kann man auch zu einer kleineren und leiseren Hundeschermaschine greifen, dann dauert das Scheren aber noch länger.

Achten Sie immer darauf, dass das Pferd auf keinen Fall auf das Kabel treten kann. Denn die Kombination aus Hufeisen und Strom kann für das Pferd unangenehme Folgen haben. Legen Sie das Kabel also nach Möglichkeit hoch und führen Sie es von der Schermaschine aus erst einmal über Ihre Schulter. So hat das Kabel immer einen gewissen Abstand zum Pferd. Wenn Sie das Kabel einmal um den Arm wickeln ist das recht stabil und Sie können gut arbeiten.

Eine Alternative ist ein Gürtel, an dem Sie das Kabel mit einem großen Karabiner befestigen. So haben Sie die Hände frei und das Kabel ist trotzdem weg vom Boden.

Pferd an Schermaschine gewöhnen

Gewöhnen Sie das Pferd langsam an die Berührung der Schermaschine. Fahren Sie am besten zuerst mit der Hand über die Stelle, bevor Sie die Schermaschine ansetzen. So ist das Pferd schon auf eine Berührung vorbereitet. Achtung: Viele Pferde sind am Bauch kitzlig. Hier sollten Sie besonders vorsichtig scheren.

Scheren Sie immer in gleichmäßigen möglichst langen Bahnen gegen die Wuchsrichtung des Fells. Die Bahnen sollten sich um mindestens einen Zentimeter überlappen, da sonst Kanten stehen bleiben. Stehen gebliebene Fellstreifen und Flecken, können Sie in einem zweiten Durchgang entfernen.

Franziska beim Scheren von Macy
Franziska beim Scheren von Macy

Lässt sich ein Abschnitt nur schwer scheren, sollten Sie den Winkel der Messer ändern. Oft ist das Fell an dieser Stelle feiner oder fester und macht der Maschine so zu schaffen.

Sorgen Sie für Ablenkung. Die meisten Pferde stehen nicht gerne lange still. Es ist hilfreich, wenn ein Helfer den Kopf des Pferdes festhält, solange Sie Kopf und Hals scheren. Das sollten Sie als Erstes erledigen, solange das Pferd noch einigermaßen ruhig steht. Fangen Sie hinten am Hals an und arbeiten Sie sich nach vorne vor. So kann sich das Pferd auch an das Geräusch gewöhnen.

Falls Sie den Kopf scheren wollen, müssen Sie auf jeden Fall die Tasthaare rund um Maul und Augen aussparen. Sie sind ein wichtiger Schutz für das Pferd und es ist tierschutzwidrig, sie zu entfernen, genauso wie die Haare in den Ohren. Das bezeichnet man als Clipping. Bei den allermeisten Pferden ist es ohnehin unnötig den Kopf zu scheren, da sie hier nicht schwitzen. Für ein ordentliches Bild reicht es meistens aus, die langen Haare am Unterkiefer vorsichtig mit einer Schere zu stutzen.

Vorsicht beim Scheren eines Pferdes: Die Tasthaare dürfen keinesfalls abgeschnitten werden!
Vorsicht beim Scheren eines Pferdes: Die Tasthaare dürfen keinesfalls abgeschnitten werden!

Sind Kopf und Hals geschoren, können Sie dem Pferd ein gefülltes Heunetz hinhängen. Beim Fressen bleiben die meisten Pferde brav stehen.

Während des Scherens sollten Sie immer wieder die Schermaschine ölen und die losen Haare vom Pferd bürsten. Das erleichtert die Arbeit deutlich.

Vergessen Sie nicht das Pferd immer wieder zu loben und mit ihm zu sprechen. Das beruhigt das Pferd und erleichtert Ihnen so die Arbeit.

Die gebräuchlichen Muster

Wer sein Pferd scheren will, sollte sich überlegen, was und wie viel er abrasieren will. Je weniger Sie abscheren, desto weniger Schutz braucht das Pferd, dafür schwitzt es mehr.

Am sparsamsten wird beim Streifenschnitt geschoren. Nur ein Streifen an der Unterseite des Halses, die Brust, der Bauch und ein Streifen an der Hinterhand werden abgeschoren. Damit sind die Stellen entlastet, die am meisten schwitzen. Bei warmem Wetter kann ein Pferd mit Streifenschnitt auch ohne Decke raus und beim Reiten ist auch kein zusätzlicher Schutz nötig. Lediglich an kalten Tagen sollte das Pferd eine Decke bekommen. Damit eignet sich der Streifenschnitt besonders für Offenstallpferde, die im Frühjahr wieder anfangen sollen zu arbeiten.

Streifenschnitt
Streifenschnitt

Beim Deckenschnitt wird etwas mehr Fell entfernt. Stehen bleibt lediglich das Fell am Kopf, an den Beinen und in Form einer Nierendecke an Rücken und Kruppe. Da der Hals und der Bauch frei sind, schwitzt das Pferd bei leichter bis normaler Arbeit so kaum. Das Fell an Rücken und Kruppe ermöglicht es aber, das Pferd auch im Gelände ohne Decke zu reiten. Besonders rückenempfindliche Pferde profitieren von der wärmenden Fellschicht am Rücken.

Deckenschnitt
Deckenschnitt

Ziemlich radikal ist der Hunterschnitt. Dabei bleibt das Fell lediglich am Kopf, an den Beinen und in der Sattellage stehen. So werden traditionell die Jagdpferde geschoren, die im Spätherbst die großen Jagden gehen. Das Pferd schwitzt auch bei starker Anstrengung kaum, muss aber unbedingt eingedeckt werden. Bei dieser Schur ist auch für ruhige Ausritte eine Decke nötig. Das Fell an den Beinen soll vor Verletzungen schützen. Das Fell in der Sattellage bleibt stehen, weil viele glauben, dass geschorenes Fell empfindlicher ist. Das Haar bleibt stehen, um Satteldruck zu vermeiden.

Hunterschnitt
Hunterschnitt

Wer es ganz gründlich macht, verpasst seinem Pferd eine Komplettschur. Diese Form des Scherens sieht man vor allem bei Sportpferden, die auch im Winter hart arbeiten und auf Turnier müssen. Bei diesem Schnitt bleibt lediglich das Fell um das Maul und an den Ohren stehen, da die meisten Pferde sich hier nicht scheren lassen. Die Tasthaare rund ums Maul dürfen auf keinen Fall abrasiert werden, da das Pferd sonst nur schlecht fühlt, was es frisst. So seines Winterfells beraubt, muss das Pferd ständig eingedeckt sein. Lediglich während der Arbeit kann die Decke runter. Zum Putzen sollte das Pferd zugfrei stehen oder unter ein Solarium.

Die Komplettschur
Die Komplettschur

Damit die Muster auch gelingen, sollten Sie diese Vorzeichnen.

So kommen Muster auf das Fell

Streifenschnitt mit Muster
Streifenschnitt mit Muster

Neben einem Grundmuster kann man seinem Pferd auch individuelle Verzierungen verpassen. Besonders beliebt sind dabei Muster auf den Schenkeln und der Kruppe.

Egal welches Muster Sie wählen, für die ersten Male sollten sie auf jeden Fall vorzeichnen.

Zum Markieren eignet sich zum Beispiel Aluspray sehr gut. Ist das Pferd empfindlich auf Sprays, geht auch ein dicker wasserfester Filzstift. Bei Schimmeln funktioniert Blauspray, aber nicht zu viel, da die Farbe sonst bis auf die Haut durchgeht.

Für kleine Verzierungen zuerst eine Vorlage in Originalgröße auf Papier aufzeichnen und ausschneiden.

Die Vorlage auf das noch ungeschorene Pferd auflegen und die Umrisse markieren.  Wenn Sie die Schablone jetzt abnehmen sehen Sie die Ränder. Die Farbe wird dann später mit weg geschoren.

Ein mit Schablone und Aluspray vorgezeichnetes Muster.
Ein mit Schablone und Aluspray vorgezeichnetes Muster.

Jetzt können Sie das Pferd scheren und sehen genau was für das Muster stehen bleiben soll.

Wählen Sie keine zu filigranen Muster, die lassen sich nur schwer heraus scheren. Für Anfänger eignen sich besonders Muster mit geraden Kanten, zum Beispiel Dreiecke oder Sterne. Mit einer kleinen Schermaschine für Kopf und Beine lassen sich die Mauster präziser scheren.

Geschorene Verzierungen positiv oder negativ

Die Verzierungen gibt es in zwei Varianten: Positiv oder Negativ.

Am einfachsten ist die Negativ-Variante: Dabei wird einfach das Muster aus dem langen Fell heraus geschoren, liegt also tiefer als das übrige Fell.

Bei der Positiv-Variante scheren Sie das Fell und lassen das Muster stehen. Das bietet sich an, wenn Sie das Pferd ohnehin im Winter scheren wollen.

Was Sie auf jeden Fall brauchen ist eine kleine Schermaschine und eine Schablone, mit der Sie das Muster auf das Pferd übertragen können.

Sie sollten die Schablone so anfertigen, dass Sie das Fell einfärben, das Weggeschoren werden soll.

Was auf alle Fälle gilt: Nicht zu viel vornehmen und eher gröbere Muster wählen. Filigrane Strukturen lassen sich nur sehr schwer umsetzen.

Nach dem Scheren

Scheren Sie das Pferd, müssen Sie es auf jeden Fall hinterher eindecken, um den fehlenden Schutz durch das Fell auszugleichen. Im Herbst reicht dafür eine relativ dünne Decke. An kalten Wintertagen braucht das Pferd aber eine dicke Decke oder eine zweite Decke zum unterziehen.

Vor und nach dem Reiten sollten Sie das Pferd mit einer Abschwitzdecke vor dem auskühlen schützen. Die Abschwitzdecke nimmt nach dem Reiten auch den Schweiß auf und leitet die Feuchtigkeit von der Haut weg. Etwa eine halbe Stunde nach dem Reiten können Sie dann wieder die Winterdecke auflegen.

Auch bei Ausritten im Schritt ist eine Decke zum Schutz vor Wind und Kälte sinnvoll. Am besten eignet sich dafür eine Nierendecke. Eine Abschwitzdecke unter dem Sattel tut es aber auch.

Geht das Pferd auf die Koppel, sollten Sie eine zweite Decke bereithalten, falls das Pferd in den Regen gerät. Eine nasse Decke entzieht dem Pferd sehr viel Wärme und führt schnell zu Erkältungen. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine wasserdichte, aber atmungsaktive Weidedecke.

Ein geschorenes Pferd braucht etwas mehr Futter, weil es schneller friert. Das kostet viel Energie.

Mehr zum Thema Decken finden Sie unter: Welche Winterdecke passt zu meinem Pferd?

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