Sattel: Wie wird die Kammerweite gemessen?

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Die Kammerweite ist der Abstand zwischen den Ortenden, also den Enden des Kopfeisens. Das Kopfeisen ist aber nicht bei allen Sätteln gleich lang. Je nach Hersteller und Modell können hier große Unterschiede vorhanden sein.

So ist eine 30er Kammer bei einem älteren Stübben-Sattel mit sehr langem Kopfeisen ein recht schmaler Sattel der sich eher für ein Vollblut oder schmales Warmblut eignet. Bei einem Passier-Sattel mit einem sehr kurzen Kopfeisen ist eine 30er Kammer schon sehr weit und eher für kräftige Pferde oder Ponys geeignet.

Um die Kammerweite korrekt zu messen, muss man also genau wissen, wo das Kopfeisen endet. Bei den meisten Sätteln ist das jedoch nur schwer zu erkennen. Gemessen wird der Abstand zwischen den Innenkanten des Metallteils. Das Polster wird also nicht beachtet.

Wie finde ich die Kammerweite eines Sattels heraus?

Bei vielen Markensätteln ist die Kammerweite auf der Rechnung oder dem Garantiezettel vermerkt. Bei manchen Sätteln ist sie auch auf dem Sattelblatt eingestanzt. Diese Angaben sind jedoch bei gebrauchten Sätteln mit Vorsicht zu genießen, da der Sattler bei fast allen Markensätteln die Kammerweite ändern kann.

Bei Sätteln mit einem auswechselbaren Kopfeisen, wie zum Beispiel von Wintec, kann man die Kammerweite gut selber nachmessen. Auch wenn die Ortenden gut erkennbar sind kann man selber zum Maßband greifen.

Die Alternative ist, einen vergleichbaren Wert anzugeben. Etwa 20 cm vom Vorderwiesel aus nach unten beträgt die Weite 27 cm. Dabei ist wichtig genau anzugeben, wo man gemessen hat.

Das Kopfeisen in einem Sattel
Das Kopfeisen in einem Sattel

Wie finde ich die Kammerweite für mein Pferd heraus?

Um zu bestimmen welche Kammerweite ein Pferd braucht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sattler haben ein spezielles Werkzeug dafür, das am Widerist angelegt wird und dann mittels zwei Schenkeln die richtige Kammerweite ermitteln.

Ähnlich funktionieren Meßschablonen aus Kunststoff oder Pappe , zum Beispiel die von Wintec.

Wer auf ein aufwendiges Werkzeug verzichten möchte, kann auch zu Hilfsmitteln aus dem Baumarkt greifen: Draht oder Lochband. Loch- oder Nagelband ist etwas besser geeignet, weil es sich beim Anformen nicht so leicht verdreht, Blumendraht geht aber auch. Wichtig ist, das das Material weich genug ist, um sich gut anformen zu lassen, aber fest genug um den Weg vom Pferd auf den Tisch zum Abzeichnen zu überleben. Ideal ist ein Drahtstück mit 40-50 cm Länge.

Suchen Sie sich nun die Hinterkante der Schulterblattspitze und legen Sie den Draht etwa zwei Fingerbreit dahinter auf den Widerrist und formen Sie ihn an den Rumpf an. Die so entstandene Schablone legen Sie dann auf ein DIN A3 Blatt und zeichnen Sie an, so kann beim Transport nichts mehr verbiegen. An der Schablone können Sie dann die Werte abmessen oder die Schablone ausschneiden und in den Wunschsattel hineinhalten.

Ob ein Sattel passt hängt aber nicht nur von der Kammerweite ab, sondern von vielen Faktoren. Mehr zum Thema fnden Sie unter: Passt der Sattel dem Pferd? Eine Checkliste zum selber prüfen.

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