Trainingseinheiten planen: Dauer und Pausen

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Irgendwie hat es sich durch die Stundeneinteilung in Reitschulen eingebürgert, dass Pferde eine Stunde pro Tag geritten werden. Diese Zeiteinteilung ist jedoch relativ willkürlich und hat nichts mit dem Bewegungsdrang oder der „Arbeitsfähigkeit“ von Pferden zu tun.

Wie lang eine Arbeitseinheit für das Pferd sein sollte hängt von vielen Faktoren ab. Neben der Fitness des Pferdes, spielt auch eine Rolle, was Sie reiten und wie das Wetter ist.

Es dürfte für jeden Reiter logisch sein, dass es keinen Sinn macht bei 35 Grad im Schatten genauso lang und viel zu reiten, wie bei kühler Witterung.

Neben der körperlichen Fitness sollten Sie bei der Planung der Trainingseinheit auch immer berücksichtigen, wie viel das Pferd mitdenken muss. Das ist nämlich sehr anstrengend für das Pferd. Das Pferd wird nach einer Reitstunde erschöpfter sein, als nach einem entspannten Ausritt, bei dem Sie exakt genauso viel Schritt, Trab und Galopp geritten sind, ganz einfach, weil es beim Arbeiten in der Bahn mehr denken muss.

Ganz besonders anstrengend ist es für das Pferd, wenn es neue Bewegungsabläufe und Lektionen lernen soll. Hier reichen oft 5-10 min und das Pferd ist vom Kopf her so müde, dass es nicht mehr richtig mitarbeiten kann. Deshalb sollten Sie immer wieder Pausen einlegen und das Pferd über die Arbeitseinheit „nachdenken“ lassen. Das macht das Training angenehmer für beide Seiten.

Wie die Pause aussieht, hängt vom Pferd an. Die meisten Pferde können sich beim Schrittreiten am Hingegebenen Zügel im Schritt gut entspannen, andere Pferde können besser abschalten, wenn sie einfach 5 min in der Mitte der Bahn stehen bleiben dürfen. In eine Trainingseinheit können Sie ruhig zwei bis drei solcher Pausen von etwa fünf Minuten einbauen. Die Pausen machen das Training für beide Seiten angenehmer und oft auch effektiver.

Wer jetzt mit dem Argument kommt, das Pferd würde in solchen Pausen nur auseinander fallen, hat es noch nicht ausprobiert oder hat ein grundlegendes Problem beim Reiten. Ein gut gerittenes Pferd ist nach einer solchen Pause schnell wieder am Zügel und aufmerksam. Mehr als eine halbe Runde um die Bahn sollte das nicht in Anspruch nehmen.

Wie lang eine Arbeitseinheit insgesamt ist, sollten Sie erspüren. Testen Sie einfach mal, wann ihr Pferd müde wird. Ideal ist es eine Pause zu machen, bevor das Pferd müde wird. Hin und wieder sollten Sie aber auch über den Punkt hinweg reiten, an dem das Pferd müde wird, damit es nicht anfängt dann zu blockieren

Normalerweise sollten Sie pro Trainingseinheit zwei bis drei Arbeitsblöcke haben. Wie lang eine solche Arbeitseinheit ist hängt vom Pferd ab. Bei einem jungen frisch angerittenen Pferd oder bei schwierigen neuen Lektionen kann eine solche Arbeitseinheit auch mal nur fünf Minuten lang sein, reiten Sie lediglich locker vorwärts abwärts kann so eine Einheit auch mal 20 Minuten lang sein. Der erste Arbeitsblock wird meist auch länger sein als die späteren. Hier müssen Sie ein Gespür entwickeln.

Die Gesamtdauer der Trainingseinheit kann also zwischen 20 Minuten und einer Stund liegen. Bei Ausritten sind auch 2-3 Stunden kein Problem, solange das Pferd halbwegs fit ist.

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