Sonnenbrand ist für uns nichts ungewöhnliches und mittlerweile ist es ganz selbstverständlich sich vor der schädlichen Strahlung der Sonne zu schützen.
Dass auch Pferde Sonnenbrand bekommen, ist bei den meisten Reitern noch nicht so präsent. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Pferd schützen.
Welche Pferde sind Sonnenbrand-gefährdet?
Pferde mit großen Blessen, Schecken und Pferde mit doppeltem Aufhellgen sind besonders Sonnenbrand gefährdet. Sprich alle Pferde die größere Abschnitte unpigmentierter Haut haben. Bei den meisten Pferden ist die Haut unter dem Fell dunkel und filtert so einen Großteil der schädlichen Strahlung heraus, ähnlich wie bei den Menschen in Afrika, deren dunkle Haut sie auch vor der Sonnenstrahlung schützt.
Durch die Zucht haben wir mittlerweile aber viele Pferde, denen dieser Schutz ganz oder stellenweise fehlt. Die Haut unter Abzeichen, wie Blessen und weißen Beinen ist rosa und hat diesen natürlichen Sonnenschutz nicht. Das gleiche gilt für die weißen Flecken von gescheckten Pferden.
Sehr helle Pferdefarben, bei denen das Cream-Gen doppelt vererbt ist, werden oft für Albinos gehalten. Cremellos, Perlinos und Smokey Cream farbene Pferde sind hellhäutig und haben ein meist nur minimal gefärbtes Fell. Damit sind Sie besonders Sonnenbrandgefährdet. Bei den typischen deutschen Rassen sind diese Farben kaum bekannt. In einigen Amerikanischen Rassen wird aber gezielt darauf gezüchtet und auch Achal-Tekkiner und Isländer kommen häufiger in diesen Farben vor.
Die normalen Schimmel sind übrigens meistens nicht gefährdet, da die Haut schwarz ist, es sei denn das Pferd hatte als Fohlen Abzeichen.
Welche Stellen sind gefährdet?
Besonders die rosafarbene Haut rund um Nüstern und Maul ist wegen des dünnen Fells empfindlich. Aber auch der Rücken und die Kruppe, sowie die Schweifrübe kann es mit Sonnenbrand erwischen. Sprich alle Stellen, auf die die Sonne dirket auftreffen kann und an denen das Fell dünner ist.
Hat ein Pferd ausschließlich an einem rosa Bein in den Sommermonaten Mauke, kann sich dahinter auch Sonnenbrand verstecken. Denn in der Fesselbeuge ist das Fell auch dünn und die Haut empfindlich.
Sonnenbrand erkennen und behandeln
Hat ein Pferd Sonnenbrand, entstehen rote Stellen in der Haut die deutlich warm und leicht geschwollen sind. Diese Stellen jucken meist auch und sind schmerzhaft. Manche Pferde kratzen sich ausgiebig, wenn sie Sonnenbrand haben. Daher können auch Kratzer auf der Nase auf Sonnenbrand hindeuten.
Handelt es sich um einen starken Sonnenbrand können sich auch nässende Blasen und später verschorfte Stellen bilden.
Etwas tückisch sind Pferde, die sich immer wieder die Nase zerschrammen, weil sie der Sonnenbrand juckt. Häufig fallen dann nur die Kratzer auf und nicht die Verbrennungen.
Nässt der Sonnenbrand stark oder ist eine größere Fläche betroffen, sollten Sie einen Tierarzt zu Rate ziehen, schon deshalb weil der Sonnenbrand sehr schmerzhaft für das Pferd ist.
Kleine Stellen können Sie mit feuchten Kompressen kühlen und mit kühlenden Gels pflegen. Geeignet sind zum Beispiel Keine Produkte gefunden. oder Keine Produkte gefunden.. Die Salben sollten auf keinen Fall ätherische Öle enthalten, da diese auf der wunden Haut fürchterlich brennen, also fallen die meisten Kühlgele aus.
Sonnenbrand vermeiden
Der beste Schutz vor Sonnenbrand ist es, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Dazu sollten Sie dem Pferd auf der Weide nach Möglichkeit Schatten bieten oder die Pferde an heißen Sommertagen Nachts auf die Koppel bringen und tagsüber im Stall lassen.
Geht das nicht, gibt es ein paar Tricks, um Sonnenbrand zu verhindern.
Für die Nase und das Maul
Zum einen gibt es feine Netze zum befestigen am Halfter. Sie schützen die Nase des Pferdes vor der Sonnenstrahlung. Diese Netze sind recht stabil und halten auch beim Grasen gut. Oft werden diese Netzte für Headshaker angeboten . Achten Sie darauf, dass das Gewebe einen Sonnenschutzfaktor hat. Es gibt auch Keine Produkte gefunden. für den ganzen Kopf, die ein Nasennetz haben.
Manche Pferde mögen die Netze aber nicht. Das Pferd versucht dann ständig das Netz abzuschütteln oder reibt sich an allem Möglichen, um das Netz loszuwerden. Einige Pferde geraten auch in Panik, weil das Netz über den Nüstern liegt. In solchen Fällen sollten Sie eine der anderen Alternativen wählen.
Eine etwas umständlichere Möglichkeit ist Sonnencreme. Sie können dem Pferd an sonnigen Tagen einfach die Nase mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor einreiben. Am besten eignet sich wasserfeste Sonnencreme für Kinder. Die hält lange und ist frei von Duft- und Konservierungsstoffen. Mittlerweile gibt es auch spezielle Produkte für Pferde.
Für die Füße
Ist die Fesselbeuge betroffen ist Sonnencreme schwierig, da die schnell abgewaschen oder abgewetzt ist. Ich habe die beste Erahrung mit einfachen Springglocken aus Neopren gemacht. Die sind recht günstig zu haben und halten gut.
Für den ganzen Körper
Die doppelt aufgehellten Pferde haben nur sehr wenig Hautfarbstoff. Daher sind sie am ganzen Körper Sonnenbrand gefährdet. Das gilt auch für Schecken mit einem sehr hohen Weißanteil. Diese Pferde sollte man bei starker Sonneneinstrahlung nicht auf die Koppel stellen. Die Mittagszeit verbringen die empfindlichen Pferde besser im schattigen Stall. Ein ausreichend großer, schattiger Bereich ist auch eine Möglichkeit, sofern das Pferd ihn aufsucht.
Ist ein Pferd sehr empfindlich, ist eine Ganzkörper-Decke eine Möglichkeit. Solche Decken gibt es für Pferde mit Sommerekzem. Einige der Modelle sind auch lichtdicht oder reflektieren einen Teil der Sonneneinstrahlung. Allerdings wird es relativ schnell warm unter den Decken, so dass die Pferde vermehrt schwitzen.
Achtung mit Kräutern und Medikamenten
Manche Wirkstoffe erhöhen die Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne, so dass es deutlich schneller zu Sonnenbrand kommen kann. Dazu gehören zum Beispiel das Schmerzmittel Phenylbutazon und manche Antibiotika. Bei den meisten Pferden macht das nichts aus, bei ohnehin schon empfindlichen hellhäutigen Pferden kann dieser Effekt jedoch zu Tage treten.
Auch Johanniskraut kann eine Falle bergen. Denn es erhöht in größeren Mengen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Dabei muss es nicht gezielt verfüttert werden, sondern kann auch einfach auf der Weide wachsen, wo es die Pferde zum Teil gerne fressen.
Mein Kommentar
Meine Stute Milka, die auch auf dem Bild zu sehen ist, gehört zu den Sonnenbrand gefärdeten Pferden. Sie ist ein Fuchsschecke und hat dank einer großen Blesse eine rosa Nase.
Ich habe nie daran gedacht, dass auch Pferd einen Sonnenbrand bekommen können, bis Milka mich eines schönen Sommertages mit einer roten, nässenden und schon verkrusteten Nase begrüßt hat.
Als Lösung haben wir einiges ausprobiert. Eine Fliegenmaske die den ganzen Kopf inklusive Nase schützen sollte, fand Madame doof. Nach dem zweiten Mal anziehen hat sie ihre 1,78m Stockmaß genutzt um klarzumachen, was sie von der Maske hält.
Mit einem während des Sommers am Halfter befestigten Nasennetz sind wir ganz gut zurecht gekommen. Für längere Ausritte und Tunierauftritte habe ich dann eine Sonnencreme verwendet – sicher ist sicher.
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