Schenkelgehorsam: Das Viereck verkleinern und vergrößern

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„Viereck verkleinern und vergrößern“ ist eine Lektion, die in A-Dressur-Aufgaben vorkommt. Sie ist eine Variante vom Schenkelweichen.

So soll’s aussehen

Das Pferd geht bei dieser Lektion vom Wechselpunkt aus vorwärts-seitwärts in Richtung Bahnmitte. Der Körper des Pferdes bleibt dabei annähernd parallel zur Bande.

Ist das Pferd etwa fünf Meter von der Bande entfernt, sollte es sich kurz vor der EB-Linie befinden. Hier reiten Sie eine Pferdelänge geradeaus und stellen das Pferd dabei um.

Danach lassen Sie das Pferd dem anderen Schenkel weichen und kehren so mit einer vorwärts-seitwärts Bewegung zum Hufschlag zurück. Das Pferd sollte wieder auf Höhe des Wechselpunktes an der Bande ankommen.

Viereck verkleinern und vergrößern - (Foto: Franziska Goldmann)
Viereck verkleinern und vergrößern – (Foto: Franziska Goldmann)

Diese Angaben beziehen sich auf ein 40er Viereck. Bei einem 60er Viereck sollten Sie fast die Mittellinie erreichen.

„Viereck verkleinern und vergrößern“ kann man sowohl im Schritt als auch im Trab reiten.

Die Lektion aufbauen

Um „Viereck vergrößern und verkleinern“ zu üben, sollten Sie zuerst das Schenkelweichen trainieren. Erst wenn das Pferd auch dem inneren Schenkel sicher weicht, können Sie den nächsten Schritt angehen.

Lassen Sie das Pferd zunächst nur in eine Richtung von der Bande weg dem Schenkel weichen, als ob Sie durch die ganze Bahn wechseln wollten.  Den Rückweg üben Sie am besten nach einem „Aus der Ecke kehrt“.

Klappt das auf beiden Händen gut, fangen Sie an, den Richtungswechsel mit einzubauen. Reiten Sie zunächst nicht ganz so weit in Richtung Bahnmitte und nehmen Sie sich lieber mehr Zeit zum Umstellen und um das Vorwärts wieder zu verbessern.

Wenn Sie merken, dass das Pferd ins Stocken gerät, lösen Sie die Lektion sofort ins Vorwärts auf und setzen lieber noch einmal neu an.

Was die Richter sehen wollen

Wichtig ist, dass das Pferd parallel zur Bande bleibt und weder mit der Vorhand noch mit der Hinterhand voraus geht. Dazu ist es wichtig, dass sich vorwärts und seitwärts die Waage halten. Es ist auch wichtig, dass die Hinterhand ebenfalls vorwärts-seitwärts geht und nicht hinterherschleift.

Zwischen den beiden Schrägen sollte das Pferd 3-5m geradeaus gehen. Das Umstellen sollte willig erfolgen und das Pferd darf sich trotz dem abfangenden Zügel nicht verwerfen.

Das Pferd darf im Schenkelweichen nicht den Takt verlieren und muss mit genügend Raumgriff schreiten. Die Schritte dürfen nicht kleiner werden oder nur zögernd kommen.

Mein Kommentar

Schenkelweichen ist eigentlich eine relativ einfache Lektion. Daheim klappt es meistens relativ schnell ganz ordentlich. Anders sieht das auf dem Turnier aus. Viele Pferde neigen dazu, sich fest zu machen, wenn sie in einer unbekannnten Umgebung sind. Geradeaus und vorwärts klappt dann meistens ganz gut, aber das Schenkelweichen wird knifflig. Das Pferd macht sich dann frei, reagiert nicht oder korrigiert über und schießt zur Seite.

Im Training kann man das üben, indem man gruselige Sachen, wie Decken, Knisterfolie oder ein Radio auf die Bande packt und das Schenkelweichen an dieser Stelle übt.

Umgekehrt kann man den Gehorsam gut wieder herstellen, indem man das Pferd im Schenkelweichen an gruseligen Stellen vorbeimanövriert.

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