Pferdekrankheiten: Rotz

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Rotz oder Malleus ist eine hochinfektiöse Pferdekrankheit, die auch auf den Menschen und andere Tiere übertragen werden kann. Hauptträger der Krankheit sind jedoch Pferde, Esel und Mischformen aus beiden. Die im englischen als glanders bezeichnete Krankheit wird durch das Bakterium Burkholderia mallei verursacht.

Symptome

An Rotz erkrankte Pferde haben Husten, gräulich weißen bis gräulich-gelben Nasenausfuß und eventuell Geschwüre auf der Haut, aus denen gräulich gelber Eiter fließt. Dazu kommen meist fieberhafte Schübe, Abmagerung und struppiges Fell. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmale sind die knotig verdickten Lymphdrüsen im Kehlgang. Bei Rotz sind diese im Gegensatz zur Druse, nicht schmerzhaft.

Es gibt eine akute Form des Rotzes mit hohem Fieber, die innerhalb von zwei Wochen zum Tod führt und eine chronische Form , bei der nur wenig Symptome auftreten und die über Jahre hinweg immer wieder aufflammen kann.

Das Bakterium, das den Rotz verursacht, gilt als so gefährlich, dass es als biologischer Kampfstoff eingestuft wird und nur in Hochsicherheitslaboren daran geforscht werden darf.

Die Übertragung

Übertragen wird der Rotz durch direkten Hautkontakt und Schmierinfektionen. Selten ist auch eine Übertragung über die Luft oder durch den Verzehr von Fleisch von infizierten Tieren zu beobachten.

Gefahrenquellen sind also direkter Kontakt, schlechtgereinigte Ausrüstung und die gemeinsame Nutzung von Futterkrippen und Tränken.

Die Infektion tritt beim Menschen meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren auf. Besonders gefährdet sind also Tierärzte, Pferdepfleger und Labormitarbeiter. Wird die Rotzinfektion beim Menschen nicht behandelt, endet sie fast immer tödlich. Selbst mit Behandlung sterben immernoch die Hälfte der Patienten.

Die Geschichte von Rotz

Zwischen dem 17. und Anfang des 20.Jahrhunderts war der Rotz ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Gerade in Kriegszeiten sind viele Pferde und die sie versorgenden Soldaten an dieser Erkrankung gestorben. Daher zählte der Rotz auch zu den Gewährsmängeln im Pferdehandel.

In Deutschland ist seit 1955 kein Fall von Rotz beim Pferd mehr bekannt und seit 1973 beim Menschen. Westeuropa gilt seit Mitte der 1960er als Rotzfrei. Es gibt jedoch noch Gebiete in Südamerika, Afrika und Asien in denen Rotz auch heute noch häufig vorkommt. Deshalb kann es durch Importe zu vereinzelten Infektionen kommen.

Behandlung oder auch nicht

Rotz ist eine meldepflichtige Tierseuche. Behandlungsversuche erkrankter Tiere sind in Deutschland verboten. Die infizierten Tiere müssen sofort getötet werden.

In Ländern in denen Rotz endemisch, also im Bestand weit verbreitet, ist können die Pferde mit Antibiotika behandelt werden. Beim Menschen wird Rotz ebenfalls mit Antibiotika behandelt.

Einen sehr guten und ausführlichen Beitrag auf wissenschaftlichem Niveau finden Sie auf Wikipedia

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