Pferdekrankheiten: Periodische Augenentzündung

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Die Periodische Augenentzündung oder Mondblindheit ist eine immer wiederkehrende Infektion des Auges beim Pferd. Medizinisch wird sie als Equine Rezidivierende Uveitis (ERU) bezeichnet.

Was ist Periodische Augenentzündung?

Bei der periodischen Augenentzündung ist die mittlere Augenhaut (Uvea) entzündet. Die Entzündung kann auch auf die umliegenden Strukturen übergreifen. Meist wird die Entzündung durch Leptospiren (Bakterien die durch den Urin von Mäusen und Ratten übertragen werden) verursacht. Selten sind andere Bakterien oder Nematoden (Wurmlarven) Ursache der Augenentzündung.

Mit 90 Prozent haben die meisten Pferde Kontakt mit Leptospieren. Warum die Bakterien bei einigen Pferden bis in die Augen gelangen und dort zur periodischen Augenentzündung führen ist noch nicht klar. Das besonders Appaloosas häufig und sehr stark betroffen sind wird eine genetische Komponente vermutet. Die periodische Augenentzündung ist eine der häufigsten Augenerkrankungen beim Pferd.

Die Symptome

Die periodisch Augenentzündung ist für das Pferd in den akuten Phasen sehr schmerzhaft. Das Auge ist stark geschwollen und tränt. Meist kneift das Pferd das Auge zu.

Die Pupille ist zu einem Schlitz verengt und das Pferd ist lichtempfindlich. Es kann leichtes Fieber haben.Die starken Schmerzen können zu wiederholtem flehmen, Appetitlosigkeit und teilnahmslosem Verhalten führen.

Von der periodischen Entzündung können beide Augen oder auch nur eines betroffen sein. In der Anfangsphase ist meist nur eine Seite entzündet oder deutlich stärker entzündet.

Nach der ersten Entzündung folgen meist weitere Schübe. In schlimmen Fällen alle drei bis sechs Wochen – daher kommt auch die Bezeichnung Mondblindheit. Es kann aber auch mehrere Jahre dauern bis zum nächsten Schub.

Zwischen den Schüben sind die Augen des Pferdes anfangs unauffällig. Im Laufe der Zeit können Schlieren im Auge und vermehrtes Tränen auch zwischen den Schüben auftreten.

Im Laufe der Zeit zerstören die Entzündungen das Auge immer weiter, so dass es zu einer Trübung des Auges und zur Erblindung kommen kann.

Die Behandlung

Bei einem akuten Schub sollte immer der Tierarzt gerufenwerden. Er behandelt das Auge mit Atropin-haltigen Augensalben, die die Pupillen weitstellen und entzündungshemmenden Augensalben. Zusätzlich können Entzündungshemmer und Schmerzmittel gefüttert werden.

Das Pferd sollte Licht- und Windgeschützt stehen. Eine Fliegenmaske kann das empfindliche Auge vor Staub und Fliegen schützen.

Treten die Schübe schnell hintereinander auf, kann eine Operation das Augenlicht des Pferdes schützen und die Entzündungen bremsen. Bei dieser Vitrektomie genannten Operation wird der Glaskörper des Auges abgesaugt und die Höhle gespült. Dabei werden auch die verursachenden Bakterien beseitigt, so dass meistens keine Schübe mehr auftreten.

Bis 2002 gehörte sie zu den Gewährsmängeln.

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