Hufschlagfiguren: Zirkel vergrößern und verkleinern

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Zirkel vergrößern und verkleinern ist keine Hufschlagfigur im eigentlichen Sinn, sondern mehr eine Lektion. Hierbei wird überprüft, ob das Pferd sicher an den Hilfen steht und sich gut stellen und biegen lässt.

Wie reite ich Zirkel verkleinern und vergrößern?

Das Zirkel verkleinern beginnt auf einem normalen Zirkel. Dabei wird das Pferd spiralförmig immer weiter nach innen genommen. Pro Runde sollte der Zirkel etwa um einen Hufschlag (eine Pferdebreite) kleiner werden.

Der Mittelpunkt des Zirkels bleibt dabei immer der gleiche. Wie weit der Zirkel verkleinert wird, hängt vom Ausbildungsstand und der Versammlungsfähigkeit des Pferdes ab. Näher als auf drei bis fünf Meter an den Mittelpunkt heranzureiten ist aber selten sinnvoll – das entspricht einer Volte mit einem Durchmesser zwischen sechs und zehn Metern.

Nach ein paar Runden auf der Volte wird der Zirkel wieder vergrößert. Auch hier gilt: Etwa einen Hufschlag pro Runde vergrößern.

Zirkel vergroessern und verkleinern
Zirkel vergroessern und verkleinern

Was ist bei dieser Lektion wichtig?

Das wichtigste beim Zirkel verkleinern und vergrößern ist, dass das Pferd immer korrekt auf die jeweilige Kreislinie eingestellt ist. Stellung und Biegung müssen also zunehmen, wenn sich der Kreis verkleinert und wieder abnehmen, wenn der Radius sich vergrößert.

Je kleiner der Zirkel wird, desto mehr Last muss das Pferd mit dem inneren Hinterbein aufnehmen. Es wird sich also zunehmend versammeln. Wichtig ist, dass der Takt dabei erhalten bleibt. Wegen der kürzeren und höheren Tritte wird das Pferd langsamer, es darf aber nicht ins Stocken geraten.

Der Zirkel sollte rund bleiben. Dass heißt, das Pferd sollte weder an einer Seite ausbrechen noch auf mehreren Hufschlägen gleichzeitig laufen.

Häufige Fehler

Das Pferd geht nicht nach innen

Lässt sich das Pferd nicht auf einen kleineren Zirkel lenken, stimmt die Abstimmung der Hilfen untereinander noch nicht. Viele Pferde lassen sich einfach auf die vertrauten Wege lenken, will man aber davon abweichen, ist Überzeugungsarbeit gefragt.

Achten Sie darauf, am äußeren Zügel genug nachzugeben, damit sich das Pferd stärker stellen und biegen kann und so nach innen abwenden. Auch der äußere verwahrende Schenkel ist wichtig, um das Pferd von der Wand wegzureiten.

Die Hinterhand geht einen größeren Kreis als die Vorhand

Tritt dieses Phänomen auf, biegt sich das Pferd nicht genügend. Tritt das Pferd schon bei einem großen Zirkel mit den Hinterbeinen nicht in der Spur der Vorderbeine, wird es wahrscheinlich vom Reiter nicht genügend eingerahmt.

Wichtig ist hier der äußere Zügel, der verhindert, dass das Pferd im Widerrist nach innen abkippt und so eine Biegung im Rumpf vermeidet. Der äußere verwahrende Schenkel hält die Hinterhand in der Spur.

Oft ist auch ein zu stark treibender innerer Schenkel oder ein Reiter den übertrieben nach innen hängt Ursache für die verschobene Hinterhand.

Ist der Zirkel schon stark verkleinert, wenn das Pferd mit der Hinterhand ausweicht, kann es auch sein, das dem Pferd einfach die Kraft fehlt um die Biegung zu halten. Denn kleine Volten erfordern eine hohe Versammlung und damit viel Muskelarbeit in der Hinterhand.

Eine andere Möglichkeit ist, dass dem Pferd die Elatizität in der Wirbelsäule fehlt, es sich also gar nicht so stark biegen kann. Das kann die Folge von Wirbelblockaden sein, aber auch daran liegen, dass das Pferd nicht genügend gymnastiziert ist.

Das Pferd fällt auf die innere Schulter

Wenn das Pferd auf die innere Schulter fällt und den Reiter so nach vorne innen setzt, ist das ein Zeichen dafür, dass es sein Gleichgewicht nicht halten kann. Dieser Effekt entsteht wenn das Pferd im Widerrist nicht nach innen gebogen ist, sondern den Hals als Balancierstange nach außen nimmt.

In diesem Fall sollten Sie einen Schritt zurück gehen und die Zirkellinie wieder vergrößern, bis das Pferd sein Gleichgewicht wieder gefunden hat. Versuchen Sie die Lektion in einem ruhigeren Tempo und mit weniger Biegung zu reiten.

Achten Sie dabei darauf, das der Kopf und der Hals des Pferdes innen Bleiben und die innere Schulter oben. Es ist eine Frage des Trainings und der Kraft, wie gut sich ein Pferd ausbalancieren und tragen kann.

Versuchen Sie nicht das Pferd mit einer festen inneren Hand dazuzubringen den Kopf innen zu lassen. Damit beheben Sie das Problem nicht, sondern verleiten das Pferd nur dazu sich auf der Hand abzustützen – damit wäre dann keine Versammlung mehr möglich.

Warum sollte ich Zirkel verkleinern und vergrößern reiten?

Zum einen ist Zirkel verkleinern und vergrößern eine tolle Übung um zu überprüfen, wie gut ein Pferd auf die Hilfen reagiert. Können Sie wirklich genau da reiten, wo Sie es wollen oder errät das Pferd ihren Weg und geht ihn von alleine?

Zirkel verkleinern und Vergrößern ist ein guter Weg um das Pferd an vermehrte Versammlung heranzuführen. Geht das Pferd korrekt gestellt und gebogen, wird es sich auf der verkleinerten Linie von alleine vermehrt versammeln. Auf der vergrößerten Linie wird dann wieder die Schwungentfaltung geübt.

Die sich ständig ändernde Biegung ist eine gute Gymnastik für die Wirbelsäule und hilft dabei das Pferd elastischer zu machen.

Im Galopp geritten kann das Zirkel verkleinern genutzt werden, um daraus die Pirouette zu entwickeln.

Mehr Ideen, wie Sie das Zirkel verkleinern und vergrößern nutzen können, finden Sie unter: Kreativ reiten: Zirkel vergrößern und verkleinern variieren

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