Das Kreuz-Darmbein-Gelenk: Verrenkung und Blockade

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Was man beim Menschen landläufig einen Hexenschuß nennt, ist beim Pferd häufig ein Problem mit dem Kreuz-Darmbein-Gelenk. Eine falsche Bewegung und es zwickt und sticht im Rücken und die Hinterbeine wollen nicht mehr so. Das Problem kann auch dauerhaft auftreten, wenn sich Schiefstellungen einschleichen.

Die Symptome

Typische Anzeichen für ein Kreuzdarmbein-Gelenks-Problem sind unklare Lahmheit in der Hinterhand, ticken in engen Wendungen und Traversalen, mangelndes Untertreten in der Hinterhand und Arbeitsunwilligkeit. Auch optisch kann man ein solches Problem häufig erkennen. Anzeichen sind eine dachartige Kruppe (siehe Bild), ein in entspanntem Zustand schief gehaltener Schweif und unterschiedlich hohe Sitzbeinhöcker.

Die dachartige Kruppe spricht für Probleme mit dem Ileosacral-Gelenk

Die dachartige Kruppe spricht für Probleme mit dem Ileosacral-Gelenk

Wo kommt es her?

Kreuzdarmbeingelenksprobleme entstehen meist durch Stürze, Verlegen oder heftige Ausgleichsbewegungen, zum Beispiel wenn das Pferd wegrutscht oder heftig stolpert. Durch Fehlbelastungen kann es aber auch zu chronischen Entzündungen im Gelenk kommen.

Was tut man dagegen?

Tritt das Problem plötzlich und heftig auf, sollte ein Tierart klären, ob der Band- oder Muskelapparat beschädigt ist. Ist das der Fall, sollte das Pferd mit Entzündungshemmer und Boxenruhe behandelt werden. So können die verletzten Strukturen in Ruhe heilen.

Bei den meisten Kreuzdarmbeingelenks-Problemen ist Boxenruhe aber kontraproduktiv. Ist das Gelenk lediglich „blockiert“ kann ein Physiotherapeut oder Chiropraktiker meist weiterhelfen. Der lockert die verspannten Muskeln um das Gelenk und ermöglicht es dem Pferd so, das Gelenk wieder frei zu bewegen.

Das wichtigste ist aber ein sinnvolles Training, mit dem Sie die Muskulatur in der Kruppe aufbauen. Am Anfang bietet sich dafür die Longe an. Durch gezieltes Longieren können Sie die Aktivität der Hinterhand steigern und dadurch das Kreuzdarmbeingelenk stabilisieren.

Unter dem Sattel bieten sich Cavalettiarbeit und ein Wechsel zwischen Versammlung und Vorwärtsabwärtsreiten an. Ebenfalls hervorragend für die Hinterhand ist Bergaufreiten. Mit einem gezielten Training lassen sich auch sehr instabile Kreuzdarmbein Gelenke wieder fit kriegen.

Es dauert allerdings relativ lang bis die Muskulatur an der Kruppe auf das Training reagieren. Mindestens drei Monate sollten Sie schon einplanen, bis erste Ergebnis sichtbar werden.

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Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API