Dressur: Was ist Takt

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Der erste Punkt der Ausbildungsskala ist Takt. Viele können sich unter diesem Begriff nichts vorstellen.

Laut FN-Richtlinien ist Takt das räumliche und zeitliche Gleichmaß. das heißt jeder Schritt des Pferdes ist gleichgroß und dauert gleichlang. Genauer gesagt, jedes Bein legt bei einem Schritt die gleiche Strecke zurück und wird dabei nicht zögernd oder übereilt aufgesetzt.

Der Schritt ist dabei ein Viertakt; der Trab ein Zweitakt und der Galopp ein Dreitakt.

Ein freilaufendes Pferd wird fast immer im Takt laufen, es sei den es hat Schmerzen. Unter dem Reiter wird das Gleichgewicht des Pferdes, und damit auch der Takt, gestört. Das Pferd muss sich erst auf das zusätzliche Gewicht einstellen. Daher sollte ein junges Pferd die Möglichkeit haben zuerst einmal mit langem Hals zu laufen. So fällt es dem Pferd leichter sein Gleichgewicht und den Takt zu finden. Der Hals dient dabei als Balancierstange.

Bei schon ausgebildeten Pferden sollte man ebenfalls zu Beginn jeder Reitstunde das Pferd am langen Zügel vorwärts-abwärts gehen lassen. So kann das Pferd seinen Takt finden und eventuelle Steifheiten und Verspannungen überwinden.

Der Takt sollte auch in Wendungen und Kurven nicht verloren gehen. ist das der Fall stimmt das Gleichgewicht von Pferd und Reiter nicht. Oft werden in Wendungen auch die vorwärtstreibenden Hilfen vernachlässigt.

Weitere Faktoren, die den Takt beeinflussen, sind Aufregung, ein schief sitzender Reiter, eine zu starke Hand des Reiters oder mangelndes Nachtreiben.

Im Trab ist der Takt am sichersten und kann außerdem über das Leichttraben direkt beeinflusst werden. Daher eignet sich diese Gangart am besten, um den Takt einzustellen.

Im Schritt neigen einige Pferde dazu, sich zu verspannen und von einem Viertakt in einen Zweitakt, den Pass, zu wechseln. Diese Gangart ist im Dressurviereck unerwünscht. Meist gehen die Pferde nur bei angenommenem Zügel Pass. Ist der Zügel hingegeben oder das Pferd läuft frei, geht es in einem sauberen Viertakt. Der Pass lässt sich nur durch korrektes Vorwärts-Abwärtsreiten und eine feine Anlehnung korrigieren.

Im Galopp geht der Takt oft verloren, wenn der Reiter das Pferd nur vorne festhält, ohne von Hinten genügend nachzutreiben. Das Pferd springt dann nicht mehr richtig durch und geht in einem Viertakt. Diese Gangart wird oft auch als Tralopp bezeichnet, weil es so aussieht, als ob das Pferd vorne galoppieren und hinten traben würde.

Dagegen hilft es nur den Zug nach Vorne wiederherzustellen. Die Zügelverbindung sollte weicher werden und das Pferd vermehrt nachgetrieben werden. Über ein flottes Arbeitstempo stellt sich der Takt im Galopp meist wieder ein.

Allgemein gilt: Um den Takt zu finden, muss das Pferd mit einer leichten Anlehnung flott nach vorne geritten werden. Das Tempo darf dabei allerdings nicht übereilt werden. Für den Takt ist das Vorwärts-Abwärts am Anfang und Ende jeder Arbeitsphase sehr wichtig.

Sie sollten immer darauf achten, dass der Takt nicht verloren geht. Gerade die versammelnde Arbeit birgt hier Gefahren. Durch zu starke zurückwirkende Zügelhilfen verspannt sich das Pferd oft und verliert dann den Takt.

Der Takt ist aber die Voraussetzung für jede dressurmäßige Arbeit. Denn ein Pferd, das nicht im Takt läuft, kann auch keine reelle Anlehnung aufbauen. Auch eine Schwungentwicklung und die daraus resultierende Versammlung sind ohne taktmäßige Gangarten unmöglich.

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