Ausreiten: Auf der Straße reiten

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Wer viel ausreitet, kann es meist nicht vermeiden, öffentliche Straßen zu verwenden. Dabei müssen einige Regeln beachtet werden, damit dabei keine Gefahr für Pferd, Reiter und andere Verkehrsteilnehmer entsteht.

Die Straße überqueren

Wollen Sie ein Straße überqueren, stellen Sie sich gut sichtbar an den Straßenrand und warten eine Lücke im Verkehr ab. Erst dann überqueren Sie die Straße zügig. Sie sollten die Straße nicht direkt an einem Gebüsch, einer Kurve oder anderen uneinsehbaren Stellen überqueren. Geben Sie dem Autofahrer eine Chance, Sie zu sehen und auf Sie zu reagieren.

Reiten Sie in einer Gruppe, stellt sich die Gruppe am Straßenrand auf. Warten Sie auf eine ausreichend große Lücke im Verkehr. Zwei Reiter stellen sich dann gut sichtbar auf die Straße, um die Gruppe abzusichern. Die Gruppe überquert die Straße dann zügig und geschlossen. Anschließend geben die beiden Reiter die Straße wieder frei.

An der Straße entlang reiten

Reiten Sie eine Straße entlang, müssen Sie sich wie ein Auto verhalten. Das heißt, Sie reiten am rechten Fahrbahnrand und achten auf die Vorfahrtsregeln. Fuß- und Radwege sind für Reiter tabu. Auch auf Schnellstraßen und Autobahnen haben Reiter nichts zu suchen. Dort wären Sie ein Verkehrshindernis und würden sich und andere nur unnötig gefährden.

Reiten Sie in einer Gruppe, reiten Sie hintereinander am rechten Fahrbahnrand. Um anderen Verkehrsteilnehmern das Überholen zu erleichtern, darf die Gruppe nicht zu lang werden. Maximal 20 m sind sinnvoll. Das entspricht etwa fünf bis sechs Pferden. Danach sollten etwa 40 m Lücke folgen. So kann ein Autofahrer nach dem Überholen der ersten Gruppe einscheren und so eventuellen Gegenverkehr passieren lassen.

Vor dem Abbiegen sollten Sie sich auch als Reiter richtig einordnen und den Autofahrern mit eindeutigen Handzeichen zu verstehen geben, in welche Richtung Sie abbiegen werden. Ein zur Seite ausgestreckter Arm hat sich dabei bewährt. Vor dem Abbiegen sollten Sie den Schulterblick nicht vergessen. Gerade Fahrräder und leise Autos sind oft nicht zu hören.

Nur wer gesehen wird, kann Rücksicht erwarten

Reiten bei Nacht und Dämmerung

Reiten Sie nachts oder in der Dämmerung, ist eine Stiefellampe Vorschrift. Sie wird am linken Stiefel getragen und leuchtet nach vorne weiß und nach hinten rot. Reflektierende Bänder an den Pferdebeinen und an der Jacke des Reiters helfen Ihnen dabei, gesehen zu werden. Wer oft bei schlechter Sicht auf Straßen reitet, sollte sich überlegen, ob er nicht eine reflektierende Nierendecke für sein Pferd anschafft. Damit ist der Reiter auf jeden Fall gut zu sehen.

Eine schnelle und günstige Lösung sind Warnwesten, wie man sie im Auto haben muss. Die gibt es schon für ein paar Euro. Über der Jacke getragen, verbessern sie die Sichtbarkeit deutlich.

Übrigens nicht nur beim Reiten sollte man gut sichtbar sein. Auch bei einem Spaziergang mit dem Pferd ist es wichtig, das Pferd und Reiter gut zu erkennen sind.

Rücksicht nehmen gilt für beide Seiten

Ingesamt hilft gegenseitige Rücksichtnahme, Ärger und Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden. Reiter freuen sich, wenn ein Autofahrer die Pferde langsam und mit mindestens 2 m Abstand überholt.

Umgekehrt sind die Autofahrer dankbar, wenn Reiter keine Autoschlange hinter sich herziehen, sondern immer wieder einmal in einen Seitenweg oder ähnliches ausweichen, um die Autos vorbeizulassen.

Innerorts ist es sinnvoll die Pferdeäpfel zumindest in den Straßengraben zu schieben. Auf Fußwegen und mitten auf der Straße ärgern die Hinterlassenschaften der Pferde viele und können für Motorradfahrer sogar zur Gefahr werden, wenn die Maschine ins Rutschen kommt.

Gerade in ländlichen Gegenden trifft man immer wieder auf die selben Fahrer. Da hilft ein freundlicher Gruß und ein Danke fürs Rücksicht nehmen schon viel.

Auch Pferde müssen Autos erst mal kennen lernen

Bedenken Sie als Reiter, dass auch Sie eine Gefahr für die Autofahrer sind. Ist ein Pferd nicht verkehrssicher und springt plötzlich panisch auf die Straße, kann es zu schlimmen Unfällen kommen.

Bevor Sie sich auf eine Straße wagen, sollten Sie Ihr Pferd also an Autos und Motorengeräusche gewöhnen. Die ersten Ausritte auf einer Straße sollten Sie dann in Begleitung eines ruhigen, zuverlässigen Pferdes auf einer wenig befahrenen Straße wagen.

Das erfahrenen Pferd kann dann den unerfahrenen Kumpel vom Verkehr abschirmen. Das beruhigt nicht nur das unsichere Pferd sondern kann auch verhindern, dass es auf die Straße springt.

Geben Sie den Autofahrern rechtzeitig Handzeichen und bitten Sie sie langsam zu fahren.

Bei Pferden, die viel Angst vor Autos haben, hat es sich übrigens bewährt, sie mit ruhigen Kumpels auf eine Koppel neben der Straße zu stellen. So haben sie genug Platz zum Ausweichen, gewöhnen sich aber an das Geräusch und den Anblick der Autos und LKW.

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